Grundsätzlich sollte jeder ernsthafte Anleger sein Augenmerk nicht auf die Kursentwicklung sondern auf die Unternehmensentwicklung legen. Der Wert der Aktie wird sich nämlich früher oder später immer der Entwicklung des Unternehmens anpassen, da Manipulatoren wie die Leerverkäufer den Kurs niemals langfristig vom operativen Erfolg abkoppeln können. Ich bin mir sicher, dass im Nachhinein viele dankbar sein werden, dass die Hedgefonds für solch billige Kurse gesorgt haben. Die Erfolge mit Orange, Wirecard, AON und vielen weiteren zum Teil bisher unbekannten Kunden, die für eine Vervielfachung der Umsätze sorgen werden, spiegeln sich im Kurs bisher nicht ansatzweise wider. Offensichtlich ist man bei Cyan ganz entspannt, wenn sie Vertragsabschlüsse nicht über eine Meldung veröffentlichen. Ich hatte auch an anderer Stelle gelesen, dass Cyan u.a. durch die DDs den Kurs pushen wollte. Das ist durch das Ausbleiben der Meldungen widerlegt, da der Kundenbeziehung sinnvollerweise mehr Wert beigemessen wird als einem steigenden Aktienkurs. Ich könnte mir vorstellen, dass aufgrund des intensiven Wettbewerbs auf dem Telco-Markt nicht jeder mit offenen Karten spielen möchte und daher auch nicht in einer News Erwähnung finden will.
Cyan hat eine ganz klare Vision, da muss man sich nur mal die aktuelle Präsentation auf der Homepage ansehen: Auf Seite 6 ist ein angestrebter Umsatz in Höhe von ? 250 Mio. ausgewiesen. Meiner Ansicht nach bezieht sich das jedoch nur auf die On-net-Security, da mit lediglich einem Euro pro Kunde gerechnet wird, was genau die Untergrenze beim Lizenzvertrag mit Orange darstellt. Beim revenue-share-Modell ist der Umsatz pro Kunde bei der On-net-Security noch deutlich höher mit bis zu ? 10 pro Kunde (Bsp. Magenta Österreich). Seite 12 weist als Anteil der On-net-Security am Gesamtumsatz 65 % im Jahr 2023 aus. Wenn man jetzt die ? 250 Mio. als Basis hierfür nimmt, dann kommt man mit Endpoint-Security und BSS/OSS auf einen Gesamtumsatz von fast ? 400 Mio. pro Jahr. Wenn schon in 2021 bei einem Umsatz von ? 75 Mio. eine EBITDA-Marge von 50 % erzielt werden soll, dann sollte diese bei deutlich höheren Umsätzen durch die Skaleneffekte ebenfalls wesentlich höher sein. Doch selbst wenn man nur diese 50 % ansetzt, dann wäre das EBITDA größer als die aktuelle Marktkapitalisierung. Bei einem EBITDA-Multiple von 12 (analog Peer-group-Vergleich Edison Research), würde sich eine Marktet-Cap von rd. ? 2,5 Mrd. errechnen.
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