BERTELSMANNArvato kauft spanische Call-Center
In Spanien helfen Mitarbeiter der Bertelsmann-Tochter Arvato Bürgern bald beim Ausfüllen der Steuererklärung. Das Gütersloher Unternehmen übernimmt dafür den Call-Center-Betreiber Qualytel und baut seine Rolle als Dienstleister für öffentliche Einrichtungen weiter aus.
Gütersloh - Die Bertelsmann-Dienstleistungstochter Arvato steigt mit der Übernahme des Call-Center-Betreibers Qualytel in den Markt für öffentliche Dienstleistungen in Spanien an. Arvato-Beschäftigte werden künftig in Spanien unter anderem Fragen zu Steuererklärungen beantworten und Notrufe entgegennehmen, sagte ein Arvato-Sprecher am Dienstag in Gütersloh.
Qualytel Teleservices S.A. hat sieben Standorte in Spanien und setzte 2007 mit 6000 Mitarbeitern rund 120 Millionen Euro um. Zum Kaufpreis für Qualytel wurden keine Angaben gemacht.
Die Bertelsmann-Tochter ist im Markt mit öffentlichen Dienstleistungen bereits in Großbritannien und in Deutschland tätig. In England hat das Unternehmen das Management für den kompletten Landkreis East Riding übernommen. Im unterfränkischen Würzburg betreibt Arvato für die Stadtverwaltung eine IT-Plattform, die langfristig Verwaltungsvorgänge deutlich vereinfachen und erheblich bürgerfreundlicher machen soll. Gewerkschaften kritisieren diese Art von privat-öffentlicher Partnerschaft, weil sie befürchten, dass Einsparungen durch Personalabbau erzielt werden.
Arvato ist die Nummer eins unter den Call-Center-Betreibern im deutschsprachigen Raum und unter den ersten drei im französischen Sprachraum. Der größte Teil der Arvato-Callcenter arbeitet im sogenannten Inbound. Das bedeutet, dass Kunden aus eigenem Antrieb dort anrufen und nicht angerufen werden.
manager-magazin.de mit Material von dpa