Natürlich verteidigt Summers die Großbanken, indem er behauptet, die Kleinen hätten selber schuld. Er ist einer von denen, die bei der krisenbedingt erfolgenden Kapitalkonzentration (Verelendung des Mittelstandes) selber reicher werden. Ein mitproftierender Systemling, dem Eigennutz vor Anstand geht.
Leute, die Summers rechtfertigend zitieren, bringen sich ebenfalls in solchen Verdacht.
Das was Summers beklagt....
Summers, a Harvard University professor who served in both the Clinton and Obama administrations, said Monday the bank "committed one of the most elementary errors in banking: borrowing money in the short term and investing in the long term."
...ist das Grundprinzip, nach dem alle Banken, auch die US-Großbanken, arbeiten. Im Bankerdeutsch nennt sich das "Fristentransfomationsgeschäfte".
Das Krisenproblem war diesmal nicht (wie zuvor bei seriellen Bankenpleiten, zuletzt 2007 ff.) eine Trockenstarre bei der kurzfristigen Refinanzierung längerlaufender Verbindlichkeiten (Summers lässt hier nur eine gelehrig klingende Standard-Sprechblase ab).
Das gemeinsame aktuelle Problem ALLER US-Banken (Klein- und Großbanken) ist vielmehr, dass beide (bzw. alle) in der Niedrigzins-Ära aus Profitgier viel zu viele Staats- und Unternehmensanleihen gekauft hatten (wegen der schönen Renditen im Gegensatz zum Nullzinsumfeld) - und nun, wo die Zinsen inflationsbedingt drastisch steigen, bilanzielle Schieflagen in ihren Bond-Portfolios zu beklagen haben.
Die SIVB musste die stark gefallen Anleihen aus Liquiditätsmangel (es gab zuviel Abflüsse von Kundengeldern) notverkaufen, was 1,8 Mrd. realisierte Verluste einbrachte. Die Großbanken hingegen können die Verluste aussitzen, weil sie a) too big to fail sind und b) im steigenden Zinsumfeld stärker von besagten Fristentransformationsgeschäften profitieren als die kleinen Banken.
In # 157 habe ich beschrieben, dass diese Entwicklung ein von den Großbanken abgekartetes Spiel war, um selber in den Genuss von Fedhilfen zu kommen!
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