Aus "Spiegel.online" vom 03.10.2007:
Geheimprojekt "Daimler" beschäftigt 200 Mitarbeiter
Eigentlich fällt nur ein kleines Wort weg: DaimlerChrysler soll wieder Daimler heißen. Doch für den Konzern bedeutet das einen enormen Aufwand. Morgen fällt die endgültige Entscheidung.
Berlin/Stuttgart - Für die einen ist es eine Nebensächlichkeit, für die anderen eine Glaubensfrage: DaimlerChrysler Chart zeigen wird morgen auf der Hauptversammlung in Berlin den Namenswechsel vollziehen. Für ein weltweit agierendes Unternehmen ist das ein Kraftakt: Schon seit Monaten arbeiten bis zu 200 Mitarbeiter für das Projekt mit der Bezeichnung "Name Change". Die Projektgruppe selbst hat 15 Mitglieder, die anderen arbeiten in den Werken vor Ort, im IT-Service sowie der Finanz- und der Rechtsabteilung.
Betroffen sind dabei nicht nur die Schilder der Zentrale und der Werke, sondern auch Verkehrsschilder, Werksausweise, Briefpapier und Visitenkarten. Hinzu kommen Werbeartikel, die neu bedruckt werden müssen, und auch die Mitarbeiter in den Werken sollen neue Overalls und T-Shirts erhalten, die sie bei der Arbeit tragen können. Sämtliche Internet- und Intranetseiten müssen umgestellt werden, außerdem 170.000 E-Mail-Adressen.
Das alles kostet Geld: Wieviel genau, bleibt geheim. Ein "mittlerer zweistelliger Millionenbetrag" soll es sein.
Trotz der Rückkehr zum einfachen "Daimler" soll einiges anders werden. Ein neuer Schriftzug wurde entwickelt, der auch eine neue Farbe bekommen soll: blau. Dazu kommt ein neues Logo, das allerdings bis zur Hauptversammlung geheim gehalten werden soll. Die Hauptversammlung startet noch mit dem alten Design - erst wenn die Aktionäre am Abend der Namensänderung zustimmen, soll das neue Logo und der neue Schriftzug enthüllt werden.
Die Zentrale und alle deutschen Werke sollen dann noch in der Nacht zum Freitag umbenannt werden. Insgesamt kann sich das Projekt aber noch bis zum Frühjahr 2008 hinziehen, schätzt der Konzern.
Vielleicht kommt aber doch noch alles anders. Das hoffen zumindest treue Anhänger des Auto-Pioniers Carl Benz. Sie haben für die Hauptversammlung einen Antrag vorbereitet, der der Konzernführung gar nicht passt. Geht es nach ihnen, soll das Unternehmen wieder wie früher "Daimler Benz" heißen. Das letzte Wort haben morgen die Aktionäre.
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