Die Summen, die (statistisch gesehen) erforderlich sind, um beim Daytrading so hohe Gewinne einzufahren, daß man davon leben kann, liegen deutlich höher als 20 oder 100 kEUR. Hier liegen die Größenordnungen wohl eher bei mehreren MEUR, also in einem Bereich, bei dem es sich mit eigener Kohle zwar lohnen würde, aber schon lange nicht mehr interessiert. Es lohnt sich definitiv nur für Profis, die mit fremdem Geld in den genannten Größenordnungen wirtschaften. Statistisch gesehen, nutzt der Daytrader lediglich zufällige Kursschwankungen, die z.B. dadurch entstehen, daß die meisten Börsianer eben doch nur nebenher mitspielen und daher bestimmte Uhrzeiten, Tage oder Urlaubszeiten haben. Diese führen beim Vorliegen stabiler Trends dazu, daß der Daytrader die "Pausen" im Börsengeschehen für sich nutzen kann. Ähnliches gilt für Arbitrage-Geschäfte. Dafür gibt es ganz banale Modelle (und mit denen sind schon einige bös eingefahren). Die Margen, die sich im Schnitt ergeben, sind ausserordentlich klein - so klein, daß sie für den Normalbürger mit Peanuts als Startkapital bereits von den Gebühren aufgefressen werden (nur deshalb ist es überhaupt möglich, zu positiven Erwartungswerten zu kommen). Die Schwankungen zwischen Gewinn und Verlust hingegen sind enorm hoch, so daß der professionelle Trader auch noch sehr viele verschiedene Trades (Diversifizierung) braucht, um zu einer einigermaßen kalkulierbaren Entwicklung zu kommen. Nimmt er nämlich zur Zwischenfinanzierung auch noch Kredit in Anspruch, dann töten ihn allein die Differenzen zwischen Soll- und Haben-Zinsen. Sorry, wenn ich das so hart formuliere, aber wer mir erzählt, daß er mit 20 kEUR so erfolgreich tradet, daß er davon seinen Lebensunterhalt bestreitet, der haut schlicht auf die K.... - und fällt voll auf die F....., wenn er anfängt selber den Blödsinn zu glauben.
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