Zertifikate bei Anlegern beliebt von Bianca Baulig
Zertifikate sind inzwischen ein fester Bestandteil im Portfolio vieler Anleger. Mit Anlagezertifikaten und Hebelprodukten handelt laut einer soeben veröffentlichten Studie von OnVista eine steigende Zahl von Investoren, während Optionsscheine auf hohem Niveau stagnieren. Am stärksten legen Anlagezertifikate zu, in die Anleger einen immer größeren Teil ihres Vermögens investieren.
Durchschnittlich 40 Prozent des Wertpapierdepots besteht bei den Befragten aus Derivaten, der Rest entfällt auf Aktien (37 %), Fonds (16 %) und Anleihen (7 %). Bei den Derivaten dominieren spekulative Wertpapiere, also Hebelprodukte (14 % Depotanteil) und Optionsscheine (11 %). Auf Anlagezertifikate entfallen 15 Prozent des Depots. Alle Derivategattungen, mit Ausnahme der Optionsscheine, haben über die drei vergangenen Jahre kontinuierlich mehr Zuspruch erhalten. Besonders stark zugelegt haben Discount-Zertifikate. 28 Prozent der Befragten gaben an, mit diesem Produkt zu handeln. Im Vergleich zur zwei Jahre zuvor durchgeführten Studie entspricht das mehr als einer Verdoppelung (2002: 13 %).
Ähnliches gilt für Hebelprodukte, in die mittlerweile 56 Prozent der Anleger investieren (2002: 36 %). Auch Bonuszertifikate, eine sehr junge Produktgattung, nach der erstmalig gefragt wurde, werden schon von zwölf Prozent der Befragten gehandelt. Optionsscheine stagnieren auf hohem Niveau (66 %). ?Eines hat unsere Studie klar gezeigt: Zertifikate werden erwachsen", kommentiert Jan Decken, Vertriebsleiter beim Finanzportal www.onvista.de, die Entwicklung. ?Über die drei Jahre, in denen wir die Befragung mittlerweile durchführen, haben Knock-out-Zertifikate die gleiche Bedeutung erlangt wie Optionsscheine. In jüngerer Zeit legen insbesondere Anlagezertifikate zu - ein Ende des Booms ist nicht absehbar."
Da in Anlagezertifikate im Schnitt größere Beträge investiert werden und die durchschnittliche Haltedauer höher ist als bei spekulativen Derivaten, hat ihr Anteil im Depot überproportional zugenommen: Er wuchs von zehn Prozent im Jahr 2003 auf 15 Prozent im vergangenen Jahr. Der Anstieg ging zu Lasten von Aktien, Optionsscheinen und Hebelprodukten.
Eigeninformation statt Beratung
Immer mehr Anleger informieren sich in Eigenregie und treffen auch ihre Entscheidungen ohne Unterstützung eines Bankberaters: Bei Indexpapieren und Discount-Zertifikaten gaben jeweils 88 Prozent der Befragten an, ihre Kaufentscheidung alleine zu treffen. Bei Bonuszertifikaten und Aktienanleihen setzen 83 bzw. 82 Prozent ausschließlich auf ihre eigene Kompetenz. Hauptinformationsquelle für aktuelle Kurse und die Produktpalette sind neutrale Internetseiten. Über 80 Prozent der Befragten nutzen Websites, um relevante Informationen zur Produktpalette und aktuellen Kursen zu generieren.
RealPush-Daten kommen an
Oberste Priorität im Bereich der Emittenten-Serviceleistungen haben Realtime-Kurse. 84 Prozent der Befragten beurteilen selbstaktualisierende Echtzeitkurse (,RealPush-Kurse?) als ?wichtig" oder ?sehr wichtig" und machen von deren Verfügbarkeit sogar ihre Kaufentscheidung abhängig. Knapp zwei Drittel (63 %) der User, die diesen Service kennen, kaufen bevorzugt Produkte, deren Kurse sie im RealPush-Modus verfolgen können. ?RealPush-Kurse sind insbesondere bei Wertpapieren mit spekulativem Charakter unabdingbar", erläutert Decken dieses Ergebnis. Quelle: http://www.bankmagazin.de/index.php?do=show&id=3524&alloc=202
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