Wien/Auer. Noch ist es nicht mehr als ein Gerücht. Eines von vielen, mit denen Apples Marketingabteilung vor der Präsentation des neuen iPhone-Modells im September die Aufmerksamkeit auf sich lenken will: Das neue iPhone soll – Gerüchten zufolge – mit einem Fingerabdruckscanner ausgestattet sein. Nutzer könnten sich dann nicht nur die Passworteingabe ersparen, sondern auch deutlich einfacher mit dem Mobiltelefon bezahlen, erwarten die ABI Research und KGI Securities. Was aus dieser Geschichte mehr macht als eine reine Spekulation, ist die Reaktion der Anleger. Schon seit Monaten erleben die Hersteller von biometrischen Sicherheitsgeräten an den Börsen einen regelrechten Höhenflug. Auslöser dafür war möglicherweise Apple selbst. Im vergangenen Jahr investierte das Unternehmen 350 Millionen US-Dollar (261 Millionen Euro) in die Firma AuthenTec, einen Hersteller von Fingerabdrucksensoren. Experten erwarten, dass Apple – ähnlich wie beim Touchscreen – auch bei biometrischen Authentifizierungsverfahren zum „Geburtshelfer“ für die gesamte Branche werden könnte. Goldene Handys für China Dafür spricht zumindest die Entwicklung der Aktienkurse der meisten Unternehmen, die genau damit ihr Geld verdienen. Der Kurs von Precise Biometrics habe sich seit der Übernahme von AuthenTec durch Apple fast verdoppelt, berichtet die Finanzagentur Bloomberg. Der Aktienkurs von Fingerprint Cards AB, einem anderen Hersteller von biometrischen Sicherheitslösungen aus Schweden, hat sich in demselben Zeitraum sogar mehr als verzehnfacht. Und sollte Apple die Erwartungen doch enttäuschen und keinen Fingerabdruckscanner im neuen iPhone präsentieren, bleiben zum Trost noch genug andere Gerüchte: So dürfte Apple in Sachen Design vom schlichten Schwarz-Weiß abrücken und iPhones auch in goldener Farbe anbieten. Zumindest in China, wo Gold als Statussymbol gilt. Diese Innovation sollte Apple-Chef Tim Cook wohl in jedem Fall liefern können. ("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.08.2013)
|