04.02.2008 11:22
Ryanair zieht Air Berlin abwärts
Die Titel von Air Berlin sind nach enttäuschenden Zahlen des Konkurrenten Ryanair unter Druck geraten. Die irische Billigfluglinie warnt für das nächste Geschäftsjahr vor einem möglichen Gewinneinbruch.
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Der Gewinn könne im kommenden Jahr um rund 50 Prozent zurückgehen. Sorgen über eine mögliche Rezession in mehreren europäischen Ländern drückten auf den Ausblick für das kommende Geschäftsjahr, teilte Ryanair am Montag in London mit. Ryanair gehe weitergehend unabgesichert gegen Treibstoffrisiken in das neue Jahr.
Ölpreis- und Wechselkurs-Risiken
"Nach unseren optimistischen Prognosen wird der Durchschnittserlös pro Passagier und Kilometer unverändert bleiben", hieß es bei Ryanair. "Ein Ölpreis bei 75 Dollar zieht einen Gewinnanstieg um sechs Prozent auf 500 Millionen Euro nach sich. Bei unseren konservativsten Erwartungen könnten unsere Erlöse um fünf Prozent sinken und der Ölpreis im Schnitt bei 85 Dollar stehen. In dem Fall bräche der Überschuss um 50 Prozent auf 235 Millionen Euro ein."
Zudem könnte eine Schwäche des britischen Pfunds den Gewinn weiter unter Druck setzen. Bereits im dritten Quartal musste die irische Billigfluglinie einen Gewinnrückgang um 27 Prozent verbuchen. Die Ryanair-Aktie bricht um knapp zehn Prozent ein.
Gerüchte über Billigflieger-Fusion belasten
"Die enttäuschende Zwischenbilanz von Ryanair wird Air-Berlin-Aktien heute nicht gerade helfen", sagte ein Händler. Tatsächlich gaben Papiere von Air Berlin in der Spitze 4,6 Prozent ab. Mit einem Minus von 1,38 Prozent bei 11,40 Euro stehen sie auch am Mittag noch auf der Verliererliste im Kleinwerteindex SDax weit oben.
Dabei leidet die Air-Berlin-Aktie auch unter Gerüchten über eine Fusion der Billigflieger von Tui und Lufthansa noch in diesem Frühjahr. Zwar spricht Luftverkehrsexperte Andreas Knorr von einem "Club der Verlierer". Doch eine Fusion von Germanwings, Tuifly und Eurowings bedeutete zunächst eine härtere Konkurrenz für Billigflieger wie Air Berlin, Easyjet und Ryanair. Air Berlin selbst hatte zuletzt mit den Übernahmen von dba und LTU sowie der geplanten Integration von Condor kräftig expandiert.
ag
Quelle:
http://boerse.ard.de/content.jsp?go=meldung&key=dokument_275222