ich will nicht D mit USA vergleichen, das ist nicht möglich. Ich sehe es absolut. Wenn ca. 20% der Konsumenten, das Geld ersparen, was sich der Rest durch Variabel-Zins-Kredite borgt, und wenn wiederum ca. 25% der Konsumenten mehr für den Konsum ausgeben, als sie an Einkommen haben, dann kann ich mir in etwa ausmalen, was auch nur eine geringe Zinsanhebung für Folgen hat. Genauso kann ich mir vorstellen, was niedrigere Immmobilienpreise für eine Auswirkung auf die Kreditvergabe und damit für den Konsum haben. (Extrembesipiel New York: 1 durchschnittl. Wohnung entspr. 40 durchschnittlichen Jahresgehältern, Hypothekenkredite werden nuerdings komplett ohne Tilgung angeboten, da sonst überhaupt nicht mehr finanzierbar).
Last but not least, die Aktienkurse haben gerade in USA einen sehr hohen Einfluß auf den Staatshaushalt. Da über die Kurse wiederm der Konsum und damit die Konjunktur angeschoben werden. Also, muß ich feststellen:
- Zinsanhebung in Sicht: -> weniger Investitionen, weniger Kredite -> weniger Konsum - Immobilienpreise werden zurückgehen: -> sinkende Hypotheken -> weniger Konsum - Aktienkurse nur noch wenig Potential: -> sinkende Alterseinkünfte -> weniger Konsum - Rohstoffpreise steigen (???): -> weniger Konsum - Kriegs/terrorgefahr: neg. Stimmung -> weniger Konsum - Staatsdefizitreduzierung notwendig: -> höhere Steuern -> weniger Konsum
In der konsumfixierten Wirtschaft der USA sind das nach meinem Geschmack zu viele Minuszeichen. Die private Verschuldungsfalle sehe ich zwar auch in D, aber erstens ist sie nicht so exzessiv wie in den USA (Achtung Vergleich) und zweitens, das ist das entscheidende: D hat bei weitem nicht die konjunkturelle Sogwirkung wie USA. Deswegen beklage ich nicht das Irrenhaus, in dem wir leben, sondern konzentriere mich eher auf das Irrenhaus, das die Welt bewegt.
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