Umfrage - Stimmung im deutschen Mittelstand auf Rekordniveau 06.04.11 11:06:30 Berlin, 06. Apr (Reuters) - Dank des starken Aufschwungs steigern die deutschen Mittelständler Umsatz, Gewinn und wollen deutlich mehr Jobs schaffen. Rund 44 Prozent der Betriebe peilen mehr Erlöse an und nur etwa sieben Prozent gehen von geringeren Einnahmen aus, wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Mittwoch zu einer Umfrage unter 4300 Firmen mitteilte. Damit übertreffe der Saldo aus Optimisten und Pessimisten den bisherigen Höchststand aus dem Jahr 2000. "In der gesamten Breite des Mittelstandes ist der Optimismus groß." Jedes vierte Unternehmen plane für die nächsten Monate Neueinstellungen, nur etwa jede 20. Firma will Stellen streichen. Die größten Beschäftigungsimpulse dürften von größeren, aber auch jungen und schnell wachsenden Betrieben ausgehen. "Die Stimmung im Mittelstand ist rekordverdächtig", erklärte Creditreform. Gut die Hälfte der befragten Unternehmen bezeichne die aktuelle Geschäftslage als "sehr gut" oder "gut". Vor Jahresfrist sei es nur rund ein Drittel gewesen. Somit kletterte auch das Stimmungsbarometer des Mittelstandes auf den neuen Rekordwert von 49,2 Punkten. Die Auftragslage habe sich deutlich verbessert und die Firmen trauen sich wieder mehr Investitionen zu. Rund 53 Prozent der Betriebe wollen ihre Ausgaben hochfahren, am investitionsfreudigsten seien die Industrie und die Dienstleister. Finanzierungsprobleme gebe es kaum noch. Auch auf der Ertragsseite kommt die Wirtschaft nach der Krise deutlich voran. Rund 37 Prozent der Mittelständler rechnen mit höherem Gewinn, nur 13 Prozent erwarten einen geringeres Ergebnis. Dadurch hätten immer mehr Betriebe eine solide Eigenkapitalquote von über 30 Prozent im Verhältnis zur Bilanzsumme. "Mit 27,1 Prozent ist dieser Anteil auf den höchsten Wert seit 20 Jahren gestiegen", teilte Creditreform mit. Allerdings litten immer noch drei von zehn Unternehmen unter Eigenkapitalmangel, da ihre Eigenkapitalquote weniger als zehn Prozent ausmache. (Reporter: Klaus Lauer, redigiert von Boris Berner)
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