CHEMNITZ
sz-exklusiv
Donnerstag, 19. Januar 2012
(Chemnitzer Morgenpost)
Riesenphallus war Drebacher Bürgermeister Dorn im Auge
Ist der dick, Mann! Mehrere junge Leute erlaubten sich einen großen Spaß und modellierten an der Straße nach Ehrenfriedersdorf einen Riesenpenis aus Schnee. Zahllose Autofahrer/-innen hielten an und fotografierten das zwei Meter lange Stück. Jetzt ist das Teil wieder weg - Bürgermeister Jens Haustein (44, CDU) ordnete die Kastration des Hügels bei Venusberg an.
Der Riesenpenis von Drebach: Erst ragte er zwei Meter in die Höhe, dann wurde er plattgemacht. Foto: Heiko Neubert
Drebach. Zu den Augenzeugen des Riesenphallus gehörte Gemeindesprecherin Manja Tittlowski (34). Sie sagte: „Im Verkehr stört der Penis. Ich bin nicht stolz, dass wir den Größten haben.“ Auch im Gemeinderat gab es Bedenken. Manfred Ficker (73, CDU): „Geschmackloser Gag.“ Das sah Bürgermeister Haustein genauso. Auch unter dem Aspekt, dass Drebach für Krokusse (Volksmund: Nackte Jungfern) bekannt sei: „Ein Riesenpenis ist das falsche Zeichen am Ortseingang.“ Darum wies Jens Haustein Bauhof leiter Roland Musch an, die Skulptur runterzuholen. Ein Fall für Bauhofmitarbeiter Johannes Sack (55): „Ich fuhr mit dem Schneepflug dagegen, er fiel um.“ Sack zeigte Herz für den Penis: „Ein bisschen ließ ich stehen.“
Froh über die Schnee-Kastration ist Iris Tätzel-Machute (59), Chemnitzer Frauenzentrum „Lila Villa“: „Ein Teil der Männer glaubt immer noch, dass der Phallus das Beherrschende in der Gesellschaft sein sollte.“ (bri)
-----------
Gruß vom Hasenhaarschneider
Es geht nicht darum, dem Leben mehr Jahre, sondern den Jahren mehr Leben zu geben.