Edelmetalle
Nach neuen Rekordpreisen extrem nervös
Die Stimmung an den Edelmetallmärkten ist nach den jüngsten Höchstpreisen außerordentlich angespannt.
Der Höhenflug der Edelmetallpreise in den vergangenen Wochen wurde durch den Atomdisput mit dem Iran angefacht. Aber auch die hohen Ölpreise, der in den vergangenen Wochen deutlich schwächere Dollar und die Käufe von Investoren, die sich gegen Inflationsgefahren schützen wollen, trugen dazu bei. Hinzu kamen massive Edelmetall-Spekulationen von Hedge-Fonds, Käufe der im Geld schwimmenden Ölländer im Nahen Osten sowie eine starke Schmuck- und Industrie-Nachfrage.
Gold legte um ein Drittel zu
Der Goldpreis ist seit Jahresbeginn um rund ein Drittel in die Höhe geschossen und hat seit seinem Zwischentief von 253 Dollar vor vier Jahren um 164 Prozent zugelegt. Am Mittwoch erreichte das gelbe Metall im Tagesverlauf mit 679,80 Dollar je Unze den höchsten Stand seit 25 Jahren. Der Goldrekordpreis war im Januar 1980 mit 850 Dollar verbucht worden.
Die meisten Edelmetallhändler gehen jetzt von einer Konsolidierungsphase mit extremen Preisschwankungen aus, ehe die Goldmärkte einen Ansturm auf die 700-Dollar-Hürde vornehmen dürften. Diesen Preis hatte Gold zum letzten Mal im September 1980 erreicht.
Auch Silber klettert auf Rekordstand
Der Silberpreis hatte vor zwei Wochen mit 14,68 Dollar den höchsten Stand seit 23 Jahren verbucht. Seit Anfang des Jahres ist der Silberpreis um rund zwei Drittel gestiegen. Neuer Hausse-Faktor war die Einführung von börsennotierten Silber-Titeln, die mit echten Silberbeständen abgedeckt sind. Diese Papiere wurden in der vergangenen Woche erstmals in den USA gehandelt.
Platin hat gerade mit 1198 Dollar je Unze einen Höchstpreis verbucht, und notierte am Donnerstag mit 1185 Dollar. Das Edelmetall hatte im März 1980 seinen bisherigen Rekord mit 1189,50 Dollar erreicht. Palladium kostet momentan 377 Dollar und liegt damit auf dem höchsten Niveau seit vier Jahren.
Goldnachfrage auf Höchstniveau
Im vergangenen Jahr war die weltweite Goldnachfrage auf ein Rekordniveau von 53,6 Milliarden Dollar (45,4 Milliarden Euro) gestiegen nach 46,1 Milliarden Dollar im Jahr zuvor. Die Investmentnachfrage erhöhte sich dabei um 26 Prozent auf 600 Tonnen, wie der World Gold Council, eine Marketingorganisation der Goldbergwerks-Konzerne, berichtete. Die Goldschmuck-Nachfrage stieg um fünf Prozent auf 2736 Tonnen, der industrielle Bedarf wuchs um zwei Prozent auf 419 Tonnen.
Die höchste Goldnachfrage bei den Verbrauchern gab es im vergangenen Jahr in Indien, China, den USA, dem Nahen Osten und der Türkei. Europa sei mit einem Rückgang die Ausnahme bei der Goldnachfrage gewesen. Das globale Goldangebot sei im vergangenen Jahr um 15 Prozent auf 3859 Tonnen gestiegen.
Barrick Gold Corporation Produzent Nummer 1
Die kanadische Barrick Gold Corporation wurde im ersten Quartal 2006 durch den Kauf des Edelmetallproduzenten Placer Dome für zehn Milliarden Dollar zum weltgrößten Goldproduzenten. Der Konzern steigerte seinen Gewinn im ersten Quartal auf 224 Millionen US-Dollar verglichen mit 66 Millionen Dollar in den ersten drei Monaten 2005. Barrick brachte sein Gold in der Berichtszeit zum Durchschnittspreis von 554 (Vorjahres-Vergleichszeit: 427) Dollar je Unze unter, während die Produktionskosten auf 283 (241) Dollar stiegen. Der Umsatz erhöhte sich nach Unternehmensangaben zugleich von 484 Millionen Dollar auf 1,3 Milliarden Dollar.
Quelle: mbe/dpa
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