Die Angaben von fuzzi08 zur Marktkapitalisierung der Porsche AG sind Nonsens.
Das Stammkapital der Porsche AG ist eingeteilt in 911 Mio Aktien, davon jeweils 455,5 Mio Stammaktien und Vorzugsaktien.
Die Stammaktien sind nicht börsennotiert, daher lässt sich die Marktkapitalisierung nur anhand der Vorzugsaktien abschätzen.
Beim aktuellen Kurs von 113 ? ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 102,94 MRD ?.
Zum Vergleich: Das Stammkapital der Porsche SE i.H.v. 306.250.000 ? ist in je 153.125.000 ? (nicht börsennotierte) Stammaktien und (börsennotierte) Vorzugsaktien eingeteilt.
Beim aktuellen Kurs von 51,50 ? beträgt die Marktkapitalisierung 15,77 MRD ?.
Allein der Wert der von der Porsche SE direkt gehaltenen Stammaktien der Porsche AG beträgt 12,87 MRD ? (= 102,94 MRD ? x 12,5%)
Darüber ist die Porsche SE über ihre 31,9%-Beteiligung an VW indirekt mit 23,925% (= 31,9% x 75%) an der Porsche AG beteiligt.
Der Marktwert der indirekten Porsche-Beteiligung beträgt aktuell 24,63 MRD ?.
Fazit: Der Marktwert der indirekt und direkt gehaltenen Beteiligung an der Porsche AG beträgt aktuell 37,5 MRD ?.
Verglichen damit wirkt der Marktkapitalisierung der Porsche SE i.H.v. 15,77 MRD EUR wie ein schlechter Witz, zumal die 31,9% VW-Beteiligung neben Porsche ja auch eine entsprechende Beteiligung an VW, Seat, Skoda, Audi, Lamborghini, Traton, Ducati... etc. vermittelt.
Das Problem, weshalb der Markt diesen eklatanten Bewertungsunterschied offenbar nicht als Unterbewertung ansieht und die Aktie mithin stetig weiter fällt, dürfte m.E. in der von uns Kleinaktionären völlig abweichenden Interessenlage der Stammaktionäre Porsche und Piech liegen. Ihnen geht es offensichtlich allein um den Erhalt und Ausbau der Macht im VW Konzern und nicht um die Steigerung des Aktienwerts der Porsche SE. Daher kam zur Finanzierung des Porsche-Deals auch ein anteiliger Verkauf von VW-Aktien nicht in Betracht. Zudem hat man die Aktionäre in Sachen Tilgung der zur Finanzierung der Porsche Stammaktien aufgenommenen Fremdfinanzierung komplett im unklaren gelassen, so dass seither das Thema "Dividendenkürzung" wie ein Damoklesschwert über dem Aktienkurs hängt. Zumal der Porsche SE zur Zahlung von Zins- und Tilgungsleistungen laufende Einnahmen ausschließlich aus VW- und Porsche Dividenden zur Verfügung stehen. Würde die VW-Dividende signifikant gekürzt, hätte die Porsche SE aufgrund der zum 31.12.2022 offenen 6,5 MRD Fremdfinanzierung ein echtes Cashflowproblem. Natürlich könnte man die Fremdfinanzierung jederzeit über einen anteiligen Verkauf der VW oder Porsche Beteiligung tilgen. Aber für die Machtinteressen der Familien Porsche und Piech käme dies einer persönlichen Katastrophe gleich, weshalb sie in diesem Fall garantiert eher die Dividende der Porsche SE kürzen und ggf. sogar eine Kapitalerhöhung in Betracht ziehen würden, nur um die 31,9% VW Beteiligung und insbesondere die mit den Stammaktien an VW (53,3%) und Porsche (25%) verbundenen Stimmrechte um jeden Preis zu erhalten.
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