Zu #9741 (dschägga): Mein Vorwurf geht auch nicht in die Richtung, den Autobauern einen ?schwarzen Peter? zuschieben zu wollen. Er richtet sich insbesondere gegen den ?vorauseilenden Gehorsam?: Die EU mag mit zukünftiger Wirkung beschließen, was sie will ? die meisten unternehmerischen Entscheidungen liegen trotzdem in der Hand des Unternehmens. Und dass ?die Politik? nicht viel von ?Wirtschaft? (genauer: wirtschaftliches Handeln) versteht, ist ja ein altbekannter Hut. Da traue ich den Unternehmen aber deutlich eher zu, das zukünftige Kundenverhalten beurteilen zu können. Und das (derzeit geplante) ?Verbrennerverbot? gilt ohnehin nur für die EU (d. h. für die Käufer in der EU) und soll auch erst im Jahr 2035, also erst in später als 10 Jahren, in Kraft treten. Bis dahin ?fließt nicht nur viel Wasser den Rhein hinab?, sondern es sind auch noch 2 Europawahlen; die ?letzte? im Jahr 2034. Und meine Erfahrungen mit ?politischen Entscheidungen? gehen eher dahin, dass diese maximal bis zur nächsten Wahl ?verlässlich? sind. Man nehme einmal an, dass sich die Mehrheit der Käufer weiterhin gegen pseudo-ökologische Elektro-Autos wehrt - was passiert denn dann im Jahr 2034? Ich bin mir auch sehr sicher, dass zumindest die Teile des Volks, die kritisch sind (d. h. diejenigen, die im positiven Dinge vieles vermeintlich ?alternativlose? hinterfragen), sich nicht ?verschaukeln? lassen und entsprechende Konsequenzen ziehen ? und wenn es nur das ?Abwählen? bestimmter Partei(-Ideologi)en ist. Ich werfe den Unternehmen vor, dass sie JETZT schon massiv ihre Produktpalette umstellen und damit im Wesentlichen ?am Markt vorbei? produzieren, statt sich auf die Bedürfnisse der (potentiellen) Kunden einzulassen und diese zu befriedigen. Wie will man denn den ? zu erwartenden ? Nachfrage-Boom nach Verbrennungsmotor-Autos in den Jahren 2033 und 2034 bewerkstelligen, wenn man heute schon in wesentlichen Teilen die Produktion umstellt? Leider ist es für den Laien kaum möglich, verlässlich die ?Ursachen? einer verringerten Unternehmens-Rentabilität zu bestimmen - vielleicht können das einige von euch mit ihren branchen-insider-Kenntnissen, die große Mehrheit (wozu ich auch mich zähle) vermag das aber nicht und kann deshalb nur aus den Fakten Schlüsse ziehen, die leider z. T. nichts als plausible Vermutungen sein können.
Bzgl. PhoenixKA (#9743): Es steht dir frei, meine Beiträge als ?Stuss? einzuordnen, komisch ist nur, dass die von dir gelieferten Zahlen sich gar nicht auf meine Aussage beziehen ? du hast nämlich nicht die Marktanteile der Elektroantrieb-Autos an allen angegeben, sondern die Marktanteile der einzelen Marken am Elektro-Auto-Markt. Hier eine Quelle zum Marktanteil Elektrofahrzeuge an allen neuen Fahrzeugen: ?Von 2,8 Million Neuzulassungen im Jahr 2024 waren etwa 380.609 Elektroautos.? Quelle: (/www.zvei.org = ZVEI e. V. = Verband der Elektro- und Digitalindustrie) Das sind also weniger als 14% oder weniger als 1/7!
Wenn die ?Elektro-Karren? tatsächlich besser, insbes. wirtschaftlicher wären als die ?Verbrenner?, dann bräuchte man gar kein Verbot, sondern ?der (Käufer-)Markt? würde sich automatisch ?wie gewünscht? verhalten. Wenn aber ? trotz massiver staatlicher Förderung ? der Anteil nur bei ca. 1/7 liegt, dann sollte man einmal anfangen, zu hinterfragen, warum das so ist. Und v. a. sollte man mal anfangen, das Schienennetz zu elektrifizieren und auszubauen ? denn erst dann würde sich das eigentliche Problem, nämlich dass zu viele Kraftfahrzeuge auf den Straßen sind ? an der Wurzel belämpfen lassen.
Und zu meiner Glaubwürdigkkeit: Auch hier steht es dir selbstverständlich frei, daran zu zweifeln. Ich habe aber schon seit langem festgestellt, dass die ?Buy-and-Hold?-Strategie ggü. der Strategie, häufig kurzfristige Gewinne ? auch im Bereich weniger Prozentpunkte ? mitzunehmen, deutlich im Nachteil ist. Noch vor wenigen Wochen, d. h. Ende 07/2025, war ich massivst v. a. in VW und MBG investiert ? und zwar nicht, weil ich auf eine ?glänzende Zukunft? gebaut hätte, sondern aufgrund der m. M. n. massiven Unterbewertung dieser Unternehmen. Den Kursanstieg von über 10% bei beiden Aktien innerhalb von weniger als 4 Wochen habe ich genutzt, um Gewinne zu realisieren (sieh z. B. #9707). Für diese Strategie muss man nicht an ein Unternehmen glauben, es genügt völlig, daran zu glauben, dass die Marktübertreibung nach unten irgendwann ein Ende hat. Und dann muss man natürlich im halbwegs richtigen Augenblick handeln ?
Übrigens muss man als Aktionär weder zwingend vom Zweck des Unternehmens noch von dessen Erfolgsaussichten überzeugt sein ? es genügt m. M. n., daran zu glauben, dass das Unternehmen erfolgreich ist (und dann Gewinne ausschütten kann), oder ? noch ?extremer?, nur daran zu glauben, dass es in Zukunft andere ?Irre? gibt, die noch viel mehr ?an die Zukunft? des Unternehmens oder des Börsenkurses ?glauben?. Ich bin auch alles andere als ein Auto-Fan, aber deshalb darf ich doch Auto-Aktien haben. Du wirst ja auch dem Rheinmetall-Aktionär nicht pauschal als ?Kriegsbefürworter? abstempeln wollen. Aber für mich sind und bleiben Kriegs-Aktien ein No-Go. Im Gegensatz zu Waffen sind Autos zumindest keine vorsätzlich tödlichen Produkte. Und die Tatsache, dass z. B. MBG in den letzten 26 Jahren (so lange bin ich ? zugegebenermaßen mit Unterbrechungen ? schon deren Aktionär) im Mittel eine ordentliche Dividende gezahlt hat, lässt sich nun mal nicht leugnen.Aber viel mehr als an den Dividenden habe ich an den Kursschwankungen verdient.
Bzgl. Homeopath und Jenoptik (A2NB60): (#9742): Danke für den Tipp, nach erstem oberflächlichen Ansehen könnte die tatsächlich ein lukratives Invest (und nicht nur ein Zock) sein: - sie produzieren Produkte, für die es einen echten Markt gibt - sie sind grundsätzlich profitabel, d. h. machen Gewinn UND zahlen Dividende - der Gewinn steigt sogar - die Bewertung ist niedrig (d. h. der Kurs ist im Verhältnis zum Ertrag niedrig) - der Kurs ist ? zumindest aus Sicht einer 3-Jahres-Periode ? deutlich zurückgegangen und hat somit ? unter Annahme unveränderten Rahmenbedingungen ? deutliches Erholungspotential - ABER: die Dividende ist recht niedrig ? dies verringert natürlich deutlich die Chance auf eine zukünftige Kurssteigerung ergibt (was natürlich kein Ausschluss-Kriterium für einen Kauf wäre, sondern eher der ?Wermutstropfen?)
Soweit mein erster, oberflächlicher Eindruck.
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