Thread an dieser Stelle auch wiederbeleben. Gerade habe ich Jeremy Siegel's "Aktien für die Ewigkeit" gelesen und ziehe daraus den Schluss, dass es sehr klug ist sich langfristig auf Aktien zu verlassen. Der Aktien-Optimist ist in Deutschland eine seltene Spezies. Wir sind eine unterdrückte Minderheit die sich stärker zu Wort melden sollte.
Meiner Meinung nach kommt sogar kein Anleger mehr heute an der Börse vorbei. Aufgrund fehlender Zinsen im Zinsgeschäft muss man die Märkte nutzen um noch eine Rendite zu bekommen. Für den risikoaversen Anleger gibt es dabei ebenso Möglichkeiten (Kapitalschutzzertifikate, Wandelanleihen) wie für Spekulanten.
Gerade im Euroraum werden die Zinsen noch recht lange niedrig bleiben. Spekulationsblasen bilden sich aber eben nicht im Euro Stoxx 50 sondern viel mehr bei Großstadtimmobilien in den Eurostaaten.
Das maue Wirtschaftswachstum hindert mich auch nicht am investieren. An der Börse existieren meiner Meinung nach zahlreiche Unternehmen die noch auf viele Jahre hinaus großes Potenzial für Gewinnsteigerungen bieten. Die Marktmacht von eBay, Amazon, Microsoft, Google, Coca Cola, Visa, Mastercard, Nestle oder Nike sind ungebrochen. Und selbst die wachsende Konkurrenz ist an der Börse gelistet und kann von Investoren genutzt werden.
Schön für eine langfristige Spekulation sind sicher auch Bankenwerte. In Amerika haben sich die Finanztitel sehr gut von der Krise erholt. Warum nicht auch hierzulande? Somal es neben den üblichen Platzhirschen mittlerweile auch sehr viele innovative Unternehmen im Sektor gibt. Doch auch unter den Klassikern sind viele agile Unternehmen durch die Krise gekommen. Die BNP Paribas ist in nahezu allen vorstellbaren Unternehmenszweigen der beste Anbieter.
Der Thread muss sich nicht auf den DAX beschränken aber auch Deutschland hat sich in den letzten Jahren sehr gut geschlagen. In kaum einem anderen europäischen Land ist es für Akademiker aus Nicht-EU-Staaten so einfach eine Arbeitserlaubnis zu bekommen. Der Anteil der Studierenden in der Bevölkerung wächst kontinuierlich und Dank der guten Infrastruktur kann die Arbeitskraft der Bevölkerung sich sehr gut entwickeln. Unbestreitbare Defizite bei der Integrationsarbeit gilt es aufzuholen um dem demographischen Wandel zu begegnen.
Die moralischen Defizite der Vergangenheit werden in Deutschland ebenfalls bekämpft. Keine Wirtschaftsuni lehrt ihren Studenten heute nicht auch Ethik und Moral. Auch Unternehmern die dies noch nicht verstanden haben wurde mit einem Mindestlohn nachgeholfen.
Skeptisch stimmen muss natürlich die deutsche Politik. Diese ist nicht gerade unternehmensfreundlich, besonders die DAX-Giganten hatten in den letzten Jahren zahlreiche Tiefschläge einstecken müssen. Am Beispiel E.ON oder RWE sieht man sehr gut wie hoch das Risiko einzelner Titel sein kann. Unvorhersehbar vorallem.
Unterm Strich ein klares JA zur Aktie und zum DAX 15000. Diversifikation ist natürlich trotzdem ein MUSS. Auch sollte man die spannenden Firmen jenseits der BRD keinesfalls aus der Zukunftsplanung streichen.
Wir müssen aufhören Risiken überzubetonen und endlich wieder auf die Chancen hinweisen. Der legendäre Oesterwitz tat dies schon Mitten in der Eurokrise 2012. Seither stieg der DAX um 47 Prozent. Die Unkenrufe der USA-Bären waren ebenso verkehrt wie die Befürchtungen um unsere Währung. Stundenlange Diskussionen über die nächsten Krisen und Blasen verkannten die wahre Situation. Der Lebensstandard der Menschen wächst weltweit seit Jahrzehnten und mit ihnen steigen die Aktienindizes der Welt. Ich will weiter dabei bleiben und mich noch einmal bei Oesterwitz für diesen tollen Thread bedanken!
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