Nächster ETF auf Silber in Dubai?
Mittwoch 19. November 2008, 17:05 Uhr
München (silberinfo) Begründeten Gerüchten zufolge arbeitet das Dubai Multi Commodities Center gerade an der Auflage eines Silber ETF, der vielleicht schon nächsten Monat lanciert werden könnte, nachdem die Silbernachfrage in der Region in den letzten 6 Monaten drastisch angestiegen war. Aktuell sollen örtliche Bullionhändler sogar gezwungen sein Silber per Flugzeug einzufliegen, weil die traditionellen ortsnahen Bezugsquellen erschöpft sind. Details zum Silber ETF werden aber bis Dato noch unter Verschluss gehalten und folglich gibt es noch keine offiziellen Angaben zum Start des Investmentproduktes. Sollte es allerdings tatsächlich zu einem Anzeige
solchen Silber ETF kommen, so ist von signifikanten Auswirkungen auf den kleinen Silbermarkt auszugehen, nicht nur weil Dubai traditionell eines der größten Märkte für physische Edelmetalle der Welt ist, sondern auch weil ein solches Investmentprodukt zweifelsohne die Investitionsnachfrage der finanzstarken Großinvestoren der Region stimulieren würde.
Zahlen des World Gold Council zufolge stieg die Goldnachfrage im dritten Quartal um 18%. Grund sind sowohl Käufe von Juwelieren, als auch die Flucht in Gold als sicheren Hafen durch Kleinanleger. Die weltweite Nachfrage stieg von 963,3t auf 1,133.4t. Auf das Konto von ETFs und die Käufe von Goldmünzen und barren entfallen 382,1t, was einem Anstieg von 56% entspricht. Die Nachfrage aus der Schmuckindustrie erhöhte sich um 7,6% und die Verkäufe nach Indien konnten um 29% zulegen. Eine Steigerung der Nachfrage um 15% verzeichnet der mittlere Osten, in China betrug sie 18%. Das Goldangebot ging um 9,7% auf 858t zurück; rückläufig waren auch die Verkäufe durch Zentralbanken, welche mit 23t um 87% niedriger ausfielen.
Chinas Zentralbank will laut Aussagen des Guangzhou Daily seine Goldreserven um 3.400t von aktuell 600t auf 4.000t aufstocken, um damit das Risiko mit den gigantischen Devisenreserven zu diversifizieren. Detaillierte Informationen gab der Artikel jedoch nicht an, zitierte lediglich anonyme Quellen aus der Branche. China verfügt aktuell über Forex-Reserven in Höhe von $1,9056 Billiarden und damit weltweit die größten.
Simbabwes Goldproduktion ist im Oktober 2008, verglichen mit dem Vorjahresmonat, um 64,5% auf 125kg eingebrochen. Seit 1999 verzeichnet die Goldproduktion des afrikanischen Landes, welche damals bei rund 2,25t pro Monat lag, einen stetigen Rückgang. Der Vorsitzende der Bergbauvereinigung von Simbabwe warnte bereits, dass die Goldförderung im November und Dezember noch niedriger ausfallen könnte. Der Grund für den deutlichen Rückgang ist vor allem die schlechte Zahlungsmoral der Zentralbank von Simbabwe, an welche das gesamte, im Land geförderte Gold abgeliefert werden muss. Wegen der schleppenden Zahlungen hat der größte Goldproduzent des Landes bereits 5 Minen geschlossen und 5,000 Angestellte entlassen.
Die Goldreserven innerhalb des Eurosystems sind in der Woche zum 14. November um insgesamt 10 Millionen Euro gefallen. Als Grund wurden die Veräußerungen zweier Zentralbanken genannt, wobei eine andere Zentralbank im gleichen Zeitraum sogar Goldmünzen erworben hatte.
Von Unternehmensseite gibt es folgende Nachrichten: Polymetal werden das Goltsovoye Silberprojekt von Ovoca übernehmen. Der Deal soll in bar sowie durch die Ausgabe von Aktien abgewickelt werden. Nayarit Gold (NYG.V - Nachrichten) geben weitere, teils sehr gute Ergebnisse des laufenden, Phase II Bohrprogramms über 30,000m bekannt. Aquiline können durch step-out Bohrungen den mineralisierten Bereich im argentinischen Navidad Silberprojekt weiter vergrößern. Excellon Resources (EXN.TO - Nachrichten) stoßen bei Bohrungen in Platosa auf neue Zonen mit hohen Silber-, Zink- und Bleigehalten.
Aus technischer Sicht betrachtet scheint das Abwärtspotenzial bei Silber nun begrenzt zu sein. Die nächsten Widerstände liegen bei 9,78 und 9,95 USD je Unze, Unterstützungen finden sich bei 9,32 und darunter bei 9,03 USD je Unze.
Die Lagerbestände der NYMEX-Lagerhäuser werden mit 128,720,340 Unzen Silber angegeben, eine Abnahme um 337,377 Unzen.
Der Bestand des iShares Silver Trust wird unverändert mit 216,958,480 Unzen Silber angegeben.
Der Bestand des ZKB Silber ETF wird mit 29,596,979 Unzen Silber angegeben, eine Zunahme um 937,720 Unzen.
Der Silberindex SIX, welcher die Entwicklung von 16 Unternehmen aus dem Silbersektor abbildet, notiert bei 27,08 Zählern (19.11.2008 si/as/tw).
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