Devisen: Eurokurs verliert nach starken US-Stellenzuwachs einen Cent
FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein überraschend kräftiger Stellenzuwachs in den Vereinigten Staaten hat den Eurokurs am Freitag um mehr als einen Cent gedrückt.
Der robuste Arbeitsmarkt wird die amerikanische Notenbank auf Zinserhöhungskurs halten', sagte BHF-Chefvolkswirt Uwe Angenendt. Von dieser Erwartung habe der Dollar profitiert. Der Euro kostete am Nachmittag 1,2848 Dollar, nachdem er mittags noch bei 1,2963 Dollar notiert hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2947 (Donnerstag: 1,2954) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7724 (0,7720) Euro. 'Der Stellenzuwachs ist überraschend kräftig ausgefallen, zumal Frühdindikatoren eher eine Abschwächung erwarten ließen', sagte Angenendt. Dies deute auf eine robuste Konjunktur hin. Da zudem die Stundenlöhne gestiegen seien und die Inflation anheizen könnten, werde die amerikanische Notenbank an ihrem Kurs der moderaten Zinserhöhungen festhalten. Damit würde der Zinsvorsprung der USA gegenüber den Euroländern weiter wachsen und Investitionen in den Dollar attraktiver machen. Die US-Notenbank hatte ihren Leitzins in dieser Woche auf drei Prozent erhöht, die EZB ihren Zinssatz dagegen bei zwei Prozent belassen. Insgesamt entstanden im April 274.000 neue Arbeitsplätze in den USA. Volkswirte hatten nur mit 194.000 neuen Jobs gerechnet. Die durchschnittlichen Stundenlöhne erhöhten sich um 0,3 Prozent auf 16 Dollar und damit ebenfalls stärker als erwartet. Noch Mitte der Woche war der Euro in die Nähe der Marke von 1,30 Dollar gestiegen, nachdem sich die amerikanischen Währungshüter um Alan Greenspan etwas pessimistischer als zuvor zu den Konjunkturaussichten geäußert hatten. Dies hatte Spekulationen ausgelöst, die US-Notenbank könnten ihre seit knapp einem Jahr anhaltenden Zinserhöhungen unterbrechen. Eine Zinspause sei nach den neuen Konjunkturdaten 'erst einmal aus den Köpfen', sagte Angenendt. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,68205 (0,6807) britische Pfund, 135,71 (135,28) japanische Yen und 1,5485 (1,5457) Schweizer Franken fest./rw/jha/tb Quelle: DPA AFX
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