Künftig bitte etwas kürzer! Denn: "In der Kürze - liegt die Würze!" -------------------------------------------------- Euro/Dollar (09:40, 31.03.2005) Am Mittwoch konnte sich EUR/USD etwas erholen. Das Aufwärtspotenzial bleibt jedoch begrenzt, da besonders Verkäufer aus Asien das Währungspaar nach Ereichen des Tageshochs von 1,2985 wieder gen Süden drückten. Enttäuschend für die Eurobullen war, dass die schwächer als erwarteten US-BIP-Daten nicht ausreichten, die 1,30er-Marke zu überspringen. Anstatt eines Wachstum von 4,0% wurde für das vierte Quartal 2004 nur eine endgültiger Wert von 3,8% gemeldet. Damit erhöhte sich das US-BIP im vergangen Jahr um 3,9%. Der BIP-Deflator hingegen wurde von 2,1% auf 2,3% nach oben korrigiert. Fed-Gouverneur Ben Bernanke äußerte sich in einer Rede zwar nicht explizit zur Geldpolitik der US-Notenbank, wies aber darauf hin, dass die Fed die langfristige Zinsentwicklung durch verbale Äußerungen beeinflussen könnte. Am Donnerstagmorgen tendierte EUR/USD wieder etwas schwächer, da einige Marktteilnehmer ihre ´USD-Longs` ausbauten. Dies sollte aber nicht überbewertet werden, da EUR/USD oberhalb der 1,2900 seine Erholung fortsetzen dürfte. Das Sentiment ist jedoch (noch) dollarpositiv. Schafft EUR/USD den Sprung über 1,2980, dürfte es in Richtung 1,3030 nach oben gehen. Doch wird hier die Luft bereits wieder dünn für das Währungspaar. Weitere Widerstände lassen sich aktuell bei 1,3085 bzw. 1,3089 (61,8%-Fibonacci-Korrekturlevel der Abwärtsbewegung vom Allzeithoch bei 1,3670 bis 1,2732) und 1,3140 lokalisieren. Mittelfristig ist nach wie vor ein Test des Jahrestiefs bei 1,2732 möglich. Den langfristigen Aufwärtstrend, der in etwa bei 1,2960 zu finden ist, konnte EUR/USD bislang nicht zurückerobern. Um 11:00 Uhr CET kommt die Geschäfts- und Verbraucherstimmung für Euroland. Volkwirte erwarten im März einen leichten Rückgang auf 98,6 Punkte. Der Anstieg der EU-Verbraucherpreise sollte im März mit 2,1% weiter etwas über dem EZB-Ziel von 2,0% liegen. In den USA werden die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Konsens: 320.000) und die Auftragseingänge in der Industrie bekannt gegeben. Im Februar sollten diese wieder um 0,7% zulegen nach einem Plus von 0,2% im Vormonat. Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex dürfte im März hingegen auf 60,5 Punkte fallen und sich damit weiter von seinem 16-Jahreshoch von 67,7 Zählern im Oktober 2004 entfernen. Mehr Aufschluss in punkto Geldpolitik der US-Notenbank sollte die Veröffentlichung des Personal Consumption Expenditures (PCE)-Index geben. FAZIT: Im Vorfeld der am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktdaten werden die Erstanträge heute genau beäugt werden. Ein höherer Wert als 320.000 würde nicht nur den Vier-Wochenschnitt sich weiter von seinem 4,5-Jahrestief von 307.000 Ende Februar entfernen lassen, sondern auch den US-Dollar belasten. Einen zusätzlichen Hinweis könnte der Monster-Beschäftigungsindex des gleichnamigen Online-Jobvermittlers liefern. Beim Chicagoer Einkaufsmanagerindex halten wir nach dem im März enttäuschenden Abschneiden des Philly Fed Index eine Negativ-Überraschung für möglich. Von Interesse ist bei dem regionalen Wirtschaftsbarometer vor allem die Arbeitsmarktkomponente, die sich gegenüber dem Vormonatwert von 57,7 Zählern eintrüben dürfte. Insgesamt besteht bei den US-Konjunkturdaten eine Tendenz zur Schwäche. EUR/USD dürfte dies ein wenig Auftrieb geben, wobei das Kurspotenzial vor den US-Arbeitsmarktdaten begrenzt ist. Nach unten traf EUR/USD um 1,2900 immer wieder auf Kaufinteresse von asiatischen Adressen. Auf der Oberseite waren jedoch ebenso Verkäufe bei 1,2980 zu verzeichnen. Zudem gibt es noch Gerüchte, dass bei 1,3000 eine Optionsbarriere im Markt liegt. EUR/USD dürfte daher am Donnerstag in einer limitierten Spanne zwischen 1,2890 und 1,3000 handeln. Spekulative ´Longpositionen` bieten sich derzeit bei 1,2920 mit Ziel 1,3030 an. Fällt der US-Jobreport schwach aus, sind auch 1,3089 erreichbar. Der Stoppkurs sollte bei 1,2890 gesetzt werden. Christian Pohl - FXdirekt Bank AG
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