Chartanalys-Trends:
17.05.2010 Point&Figure Bankaktien: momentan nein danke!
Inhalt dieser Ausgabe Point&Figure Bankaktien: momentan nein danke!
Point&Figure Bankaktien: momentan nein danke!
Liebe Leser,
ich betrachte die weltweiten Börsenmärkte gerne als einen gigantischen Supermarkt, in dem es von Angeboten geradezu wimmelt. Allein die Anzahl der Branchen, in die man mit Aktien investieren kann, wäre mehr als ausreichend, um damit ein ganzes Trader- und Investorenleben zu füllen. Und was da noch alles ist: Währungen, Rohstoffe, Anleihen? Bei dieser Angebotsvielfalt kann man es sich leisten, ruhig auch einmal "Nein danke" zu sagen. Man sollte immer dann "Nein danke" sagen, wenn ein mögliches Investment deutlich mehr Risiken als Chancen aufweist. Schließlich können wir als Investoren und Trader in der Regel nicht nach dem Staat rufen, wenn wir Verluste machen. Die dürfen wir dann schön selber tragen. Aber ich schweife ab? Nasdaq Combined Bank Index: Hohes Verlustpotenzial Im Nasdaq Combined Bank Index sind 474 amerikanische Banken vertreten. Damit spiegelt dieser Index ein Bild des breiten Bankmarktes wider. Point&Figure-Verkaufssignal mit -32 % Potenzial Bereits am 5. Mai 2010 kam es im Nasdaq Combined Bank Index zu einem Point&Figure - Verkaufssignal mit dem anfänglichen Kursziel von 1.450 Punkten. Im Zuge des EU- Rettungspaketes kam es, wie in allen Indizes in der vergangenen Woche, auch zu einer massiven Erholung des Bankensektors. Diese führte den Nasdaq Combined Bank Index wieder bis über 1.980 Punkten und damit exakt an die Baisseresistance des intakten Point&Figure-Verkaufssignals vom 5. Mai. Am vergangenen Freitag drehte der Index an dieser Baisseresistance wieder nach unten ab. Damit ist nun das vertikal berechnete Point&Figure -Kursziel von 1.310 Punkten mit einem Kurspotenzial von -32 % aktiv. Bankaktien aktuell kein Kauf Bei einem Verlustpotenzial von -32 % drängen sich Bankaktien - und das gilt im Großen und Ganzen auch für europäische Banken - also aktuell nicht wirklich zum Kauf auf. Damit ist selbstverständlich nicht gemeint, dass nun jede US-Bankaktie um -32 % fallen wird. Aber: Wenn der gesamte Bankensektor charttechnisch derart angeschlagen ist, werden auch fundamental günstig bewertete Banken sich dem Abwärtstrend nicht komplett entziehen können. Anders herum gesagt: Es wird Bankaktien geben, die noch weit mehr als nur -32 % verlieren werden und es wird Bankentitel geben, die nicht gar so stark verlieren werden. Short-Spekulationen auf besonders schwache Banken chancenreich Statt zu versuchen, die stärksten Bankaktien zu kaufen, ist es zumindest im Moment sinnvoller, auf weitere Kursverluste bei besonders schwachen Banken zu setzen. Allerdings sollten Sie hier beachten, dass ein im Vergleich zum Euro schwacher US-Dollar bei fallenden Kursen der Bankaktien die entstehenden Gewinne verringert. Wenngleich ich derzeit keinen schwachen US-Dollar bzw. starken Euro erwarte, möchte ich dennoch darauf hinweisen. Ich habe den Lesern des P&F-Trader seit geraumer Zeit keine Bankaktie zum Kauf empfohlen. Warum sollten wir uns auch mit Macht in ein Hasardeur-Investment stürzen, wenn es genug Alternativen mit deutlich weniger Risiko gibt? Es ist, wie gesagt, vergleichbar mit einem Einkauf im Supermarkt. Da kaufen Sie doch auch nicht jedes scheinbare Sonderangebot, oder? Und um den Vergleich mit dem Supermarkt noch etwas weiter zu treiben: Wie Sie wissen, führen wir im Point&Figure -Depot nur eine Spezialaktie, die aus dem Nahrungsmittelbereich stammt. Aufgrund der für uns günstigen Währungskonstellation Euro zu USD können wir uns hier aktuell über knapp +13 % Kursplus freuen. Das ist in solchen Zeiten, wie wir sie aktuell erleben "dürfen", doch auch eine sehr erfreuliche Nachricht.
Ihr Jörg Mahnert
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