Lycos Europe testet Wiederinstieg im US-Geschäft PDF | Drucken | Montag, 19. März 2007
Lycos Europe will nach Informationen der New York Times in den USA einen zweiten Anlauf starten. Ob man allerdings wirklich von einem zweiten Anlauf reden kann, ist schon nicht mehr ganz so einfach zu bestimmen. Denn Lycos hat mit Christoph Mohn (Bertelsmann) zwar immer noch den gleichen Chef wie vor zehn Jahren. Doch die sonstige Entwicklung war so verwickelt, dass nur schwerlich von Kontinuität die Rede sein kann.
Das zeigt sich auch daran, dass der neue Anlauf auf dem US-Markt nicht unter dem Namen Lycos, sondern unter dem Namen Jubii erfolgt, dem Namen eines dänischen Ablegers von Lycos Europe.
Das hat zunächst einmal einen markenrechtlichen Hintergrund, denn Lycos Europe darf in den USA nicht unter diesem Namen agieren. Gleichzeitig dürfte JuBii eher dem entsprechen, was man sich unter einem Web 2.0-Auftritt vorzustellen hat. Denn ohne Web 2.0, runde Ecken, onomatopoetische Domain-Kreationen und einen dicken Spritzer "Community" geht heute ja gar nichts, wie jeder erfahrene Branchenkenner weiß.
Doch im Fall Lycos kann selbst der spürbare Wille zur Modernisierung nicht verhindern, dass dem US-Einstieg und seinen hoch gesteckten Zielen eher mit Skepsis begegnet wird. Das wird auch nicht besser, wenn Mohn auffordert, man müsse ihm nur zwei, drei Jahre geben, um zu zeigen, was in Lycos Europe steckt. Schließlich hatte er ja schon zehn Jahre Zeit, genau das zu tun.
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