Was ich hier lese? Glaskugel sei wachsam.
Für diejenigen, die sich gern eine eigene Meinung aus Fakten und umfassenden gesamtwirtschaftlichen Analysen bilden und nicht im September 2008 leben, ein kleiner Einblick.
Brüssel. In der Europäischen Union sind im August deutlich mehr Nutzfahrzeuge verkauft worden als im Vorjahresmonat. Die Neuzulassungen stiegen um 15,7 Prozent auf knapp 117.000 Stück, wie der Verband der europäischen Hersteller ACEA am Donnerstag mitteilte. Seit Jahresbeginn sind damit nun 1,26 Millionen neue Lastwagen, Busse und Transporter auf Europas Straßen gekommen. Dies entspricht einem Zuwachs von 12,1 Prozent. Im August verzeichneten die meisten europäischen Länder ein Plus, außer die von der Schuldenkrise schwer betroffenen Staaten Griechenland, Irland und Portugal. In Deutschland legten die Neuzulassungen um mehr als ein Fünftel auf 25.383 Fahrzeuge zu. Frankreich, der wegen des hohen Anteils an Transportern größte europäische Markt, verbuchte ein Plus von 8,5 Prozent auf 26.344 Nutzfahrzeuge. In der schweren Klasse über 16 Tonnen, in der unter anderem die deutschen Hersteller MAN und Daimler Fahrzeuge anbieten, wurden im August europaweit 15.214 Lastwagen neu zugelassen, 29 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Insgesamt hat sich diese Klasse seit Jahresbeginn um 49,4 Prozent auf 153.629 Stück verbessert. (dpa)
Die vorgeschlagenen Änderungen der Lenkzeiten für LKW-Fahrer in den USA könnten zu einem Produktivitätsrückgang von bis zu 6 % führen. Nach einer Schätzung von FTR würden umgehend weitere 150.000 LKWs benötigt, um das gleiche Frachtvolumen zu bewältigen. Damit dürften die Spediteure zunehmend im sogenannten Drop & Hook-Verfahren arbeiten. Die Notwendigkeit, Zugmaschinen trotz kürzerer Lenkzeiten und Engpässen bei verfügbaren Fahrern so produktiv wie möglich einzusetzen, wird die Nachfrage nach Aufliegern steigern. FTR prognostiziert für das laufende Jahr ein Volumen von 201.000 Nutzfahrzeugen der Klasse 8, das 2012 auf 258.000 steigen soll. Nach der extrem schwachen Absatzlage 2009 werden die jährlichen Zuwachsraten bei der Produktion von Nutzfahrzeuganhängern 2010 und 2011 voraussichtlich jeweils über 50 Prozent liegen. Schmitz Cargobull, der größte europäische Anhängerhersteller, erwartet 2011 eine Verdopplung seiner Anhängerproduktion gegenüber dem Vorjahr.
Beim Straßengüterverkehr erwartet die Europäische Kommission für die nächsten zehn Jahre Zuwachsraten, die leicht über dem BIP-Wachstum liegen. Gemäß der Prognose von Transport Intelligence wird das Volumen von Straßengüterverkehr und Logistik das Niveau von 2008 frühestens 2012 wieder erreichen. Laut FTR ist im US-Straßengüterverkehr in den nächsten Jahren mit Zuwächsen zwischen 3,5 % und 5 % zu rechnen ? also deutlich über dem Durchschnittswert von rund 2 %. Nach dem massiven Rückgang der jüngeren Vergangenheit wird allerdings noch erhebliche Wachstumsdynamik erforderlich sein, um im Frachtverkehr an die Rekordwerte des Jahres 2006 anzuknüpfen.
Eine aktuelle Entwicklung, die sich positiv auf den Straßengüter¬verkehr auswirken könnte ? jedoch zu Lasten der Schiene ? ist die vorgesehene Zulassung längerer und/oder schwerer LKWs. In Deutschland gab das BMVBS Pläne bekannt, längere Fahrzeuge für eine Testphase von 2011 bis 2015 vorübergehend zuzulassen; in den USA planen die Neuengland-Staaten die permanente Zulassung von LKWs mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 50 Tonnen.
?von einer Verbesserung der Transportinfrastruktur ganz zu schweigen. Gleichzeitig wird sich das Frachtvolumen in den Jahren 2010 bis 2050 gemäß AASHTO-Prognosen von 15 Milliarden Tonnen auf 30 Milliarden Tonnen verdoppeln. Dies entspricht einem Anstieg des LKW-Frachtverkehrs um 41 %...
Da ist noch Luft nach oben?, sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche anlässlich des Starts der Serienproduktion im rheinland-pfälzischen Werk Wörth nahe Karlsruhe. Daimler hat in die neue Lkw-Generation rund zwei Milliarden Euro investiert. Die Turbulenzen an den Finanzmärkten seien im Geschäft von Daimler noch nicht zu sehen, sagte Zetsche. Die Werke seien bis zum Jahresende ausgelastet. Auch die Auftragslage für das erste Quartal 2012 bezeichnete Zetsche ?schon jetzt als gut?. ?Wir haben in den vergangenen Monaten sehr erfreuliche Wachstumsraten gesehen, das setzt sich fort?, sagte der Vorstandschef. ?Insgesamt haben wir keine Indikation, dass sich die Märkte grundsätzlich schlechter entwickeln würden.? Gleichwohl sei Daimler nicht gegen Konjunkturschwankungen gefeit, sagte Hubertus Troska, Markenchef der Mercedes-Benz Lastwagen. ?Unsere Kunden reagieren sehr sensibel.? Im Augenblick sehe er aber keine konkreten Anzeichen für eine Verschlechterung der Lage. Für 2011 erwartet Troska ein deutliches Wachstum der Branche. Schließlich sei der Nachholbedarf weiter hoch, weil die Kunden in der Krise Neuanschaffungen zurückgestellt hatten. Auch der Vorstand der Daimler-Lastwagensparte, Andreas Renschler, rechnet weiter mit guten Geschäften. "Das Wachstum wird sich etwas verlangsamen, aber es wird weiterhin aufwärtsgehen", sagte Renschler der "Financial Times Deutschland". Trotz Anzeichen einer Abschwächung der Konjunktur habe er "keine Signale, wonach unser Geschäft einbrechen könnte". Auf dem wichtigen US-Markt erwarte er ein Wachstum von 30 bis 35 Prozent bis Ende des Jahres. Auch 2012 werde Daimler bei den Nutzfahrzeugen Zuwächse verzeichnen. Die Lkw-Branche reagiert später auf Konjunkturzyklen als die Pkw-Branche.
2011-09-21 | Die Auslieferungen von Volvo Trucks sind im August 2011 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 59 Prozent gestiegen. In Europa setzte die Marke vergangenen Monat 1787 Lkw ausgeliefert. Dies bedeutet eine Steigerung von 54 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Osteuropa stiegen die Lkw-Auslieferungen im August um 100 Prozent. Die gute Entwicklung auf dem russischen Markt setzte sich dabei fort. Die Menge der ausgelieferten Fahrzeuge stieg dort im August auf 272 und lag 186 Prozent über dem Vorjahresmonat. Seit Jahresbeginn liegen die Auslieferungszahlen in Russland 214 Prozent über denen des Vorjahreszeitraums. Die hohe Nachfrage setzte sich auch in Südamerika fort. Brasilien erreichte bei den Auslieferungen im August mit den Modellen FH, FM und VM ein Rekordhoch. Volvo konnte dort die führende Marktposition im Schwerlastsegment behaupten. Insgesamt stiegen die Auslieferungen in Südamerika im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 65 Prozent auf 2471 Lkw an. In Südafrika belief sich der Lkw-Absatz im August auf 170 Fahrzeuge. Obwohl es in Nordamerika in der gesamten Branche zu einigen Unterbrechungen aufgrund von Engpässen bei Produktionskomponenten kam, stiegen die Auslieferungszahlen von Volvo Trucks im August um 74 Prozent auf 2105 Fahrzeuge. (ampnet/jri) Die News Volvo Trucks steigert Auslieferungen um 59 Prozent wurde am 2011-09-21 in der Kategorie Wirtschaft mit den Stichwörtern Volvo Trucks, Absatz abgelegt.
27.09.2011 | Volkswagen fährt die Produktion seiner Nutzfahrzeuge angesichts der starken Nachfrage in aller Welt weiter hoch. In der kommenden Woche startet im Hauptwerk in Hannover eine zusätzliche Nachtschicht, wie Betriebsratschef Thomas Zwiebler am Dienstag bei einer Betriebsversammlung vor rund 6000 Mitarbeitern ankündigte. Seit Oktober letzten Jahres machen wir Sonderschichten. Jetzt ist klar: Die Belastungsgrenze ist erreicht", sagte der Arbeitnehmervertreter. In Verhandlungen mit der Firmenspitze war zuvor die Schaffung von etwa 700 neuen Jobs vereinbart worden. Die Ausweitung der Kapazitäten soll den brummenden Absatz noch einmal ankurbeln. Bis Ende August lieferte Europas größter Autobauer knapp 270.000 Nutzfahrzeuge aus - fast 65.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister (CDU) sagte, das Land wolle den Standort weiter voranbringen. Der Aufsichtsrat habe mit seiner Beteiligung mehr als 100 Mio. Euro an neuen Investitionen für das Werk Hannover eingeplant. (dpa)
Continental: Abkühlung aber keine schwere Rezession Der Reifenhersteller Continental spürt derzeit keinen Rückgang seines Geschäfts. "Wir merken momentan nichts von einer Abschwächung", sagte der Vorstandsvorsitzende Elmar Degenhart der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Wir rechnen derzeit für 2012 mit einer Abkühlung, aber nicht mit einer schweren Rezession." Er gehe für 2011 von einer Weltproduktion bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen von 75 bis 78 Millionen Fahrzeuge aus. Doch selbst stagnierende Volumina wären "keine Katastrophe". Selbst dann würde Conti «immer noch um einen mittleren einstelligen Prozentsatz» wachsen.
ifo Schnelldienst 17/2011 ? 64. Jahrgang: Die Entwicklung im Jahr 2012 ist zurzeit wegen der Spekulationsturbulenzen um die Eurostabilität und die ungeklärten Sanierungsprozeduren der öffentlichen Haushalte in vielen Ländern kaum übersehbar. Dies gilt besonders für konjunktursensible Branchen, zu denen auch der Automobilsektor zu rechnen ist. Unter zyklischen Aspekten ist in den großen Industrieländerregionen (Westeuropa, Nordamerika) durchaus noch Spielraum nach oben gegeben. In den wichtigsten Schwellenländern (BRIC usw.) ist zudem der strukturelle Nachholbedarf unverändert groß. Hierin ist durchaus das Potenzial für einen weiteren Nachfrageschub im nächsten Jahr angelegt. Inwieweit er sich realisieren lässt, wird erst nach dem Abklingen der Nervosität auf den globalen Finanzmärkten quantitativ abzuschätzen sein. Sollten allerdings die Verschuldungs- und Kapitalmarktturbulenzen in Form eines »soft landings« von der Realwirtschaft weitgehend ferngehalten werden können, dann ist durchaus ein weiteres Wachstum der deutschen Automobilproduktion im Jahr 2012 denkbar, das in einer Größenordnung von 4 bis 5% liegen könnte.
Die Weichen sind durch die Banken und die Getriebenenpolitik für die Wirtschaft doch schon längst gestellt. Der Lehmannüberraschungseffekt ist aus dem Spiel. Ergo kann und darf alles passieren, wird aber zu keinen Beben mehr führen, da bereits so gut wie jegliches Szenario eingepreist ist. (Meine Meinung)
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