Kabul - Mindestens zehn weitere Soldaten der ISAF-Schutztruppe seien schwer verletzt worden. Auch afghanische Passanten seien bei der Explosion am Samstagmorgen verletzt, so ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr im Potsdam berichtete. Die US-Truppen vor Ort gingen von einem Selbstmordanschlag aus. Der Attentäter habe sich mit seinem Fahrzeug in die Luft gesprengt. Das bestätigte am Vormittag auch ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr. Der genaue Ablauf des Attentats in der afghanischen Hauptstadt Kabul sei noch nicht vollständig geklärt.
| ![Rettungsfahrzeuge der Schutztruppe ISAF nach dem Bombenanschlag auf einen ihrer Busse in Kabul.](http://www.spiegel.de/img/0,1020,270354,00.jpg) |
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Rettungsfahrzeuge der Schutztruppe ISAF nach dem Bombenanschlag auf einen ihrer Busse in Kabul. |
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Die Soldaten gehörten zur internationalen Schutztruppe für Afghanistan (ISAF). Der Bus war auf dem Weg vom Flughafen nach Ostkabul. Insgesamt waren den Angaben der Bundeswehr zufolge 33 Menschen in dem Fahrzeug. Die afghanische Nachrichtenagentur AIP berichtete, ein Wagen habe einen von zwei mit Deutschen besetzten Bussen auf der Dschalalabad-Straße etwa fünf Kilometer vom Zentrum der Hauptstadt entfernt gerammt und sei explodiert. Das Auto sei offenbar mit Sprengstoff präpariert gewesen.
Ein Sprecher der US-Armee sprach von 28 Verletzten, die bislang nicht identifiziert worden seien. Auch sei unklar, ob sie Insassen des Busses gewesen seien. Die Polizei in Kabul sprach von insgesamt fünf oder sechs Toten und elf Verletzten.
Unmittelbar nach der Explosion landete ein deutscher Militärhubschrauber am Tatort, der sich in der Nähe der Unterkünfte deutscher und niederländischer Soldaten befand.
"Eine Bombe explodierte in der Nähe eines Busses, den die ISAF nutzt", sagte General Abdul Raouf Taj, Polizeichef des 9. Distriktes von Kabul. Später ergänzte ein Polizeisprecher, der Bus habe sich nahe der Zollverwaltung befunden, als es zur Explosion gekommen sei. Die Polizei riegelte den Tatort im Umkreis von 200 Metern ab und ließ nur ISAF-Fahrzeuge und Rettungskräfte passieren.
Mutmaßliche Taliban-Kämpfer haben seit Frühlingsbeginn zahlreiche Anschläge in Afghanistan verübt, die meisten im Süden und Osten des Landes.