Ja, die nächtliche Ad-hoc-Meldung lässt Türchen in viele Richtungen offen; sie musste so formuliert werden, um dann nicht hinterher belangt werden zu können. Zwischen den Zeilen lese ich sie aber so, dass das TPA-Geschäft und die Gelder zu großen Teilen nicht bestanden.
Wie die Geschäfte mit den Drittparteien funktionierten, habe ich nicht wirklich verstanden. Wenn da wirklich etwas bestanden hat, muss es doch aber nachweisbar sein - ist das nicht der Job eines Zahlungsdienstleisters?
Natürlich sind auch andere Erklärungen möglich, auch welche, die für diejenigen, die die Aktie noch besitzen, schmeichelhafter sind. Dazu würden beispielsweise Veruntreuungen oder Geldwäsche zählen (seltsam, dass man das jetzt schon als positiv ansehen muss).
Ich gehe eben nach Wahrscheinlichkeiten und nach Indizien. Mich hat im Nachhinein (ich war ja auch bis Donnerstag investiert!) der hohe Cashbedarf irritiert. Die Hypothese, dass es die Umsätze und Gewinne nie gab, und Braun und andere davon nicht nur wussten, sondern das planten, ist für mich die einfachste und plausibelste Erklärung für alle Beobachtungen. Auch die Angelegenheit in Dubai mit Al Alam spricht dafür.
Außerdem stellt sich die Frage: Wenn die Kritiker, etwa von der Financial Times, doch offenbar bis an diesen Punkt recht hatten, warum sollten sie mit ihren weiteren Theorien nicht ebenso recht haben?
Ich kann mich da selbstverständlich irren; ich habe das auch nur so weit durchdacht, wie es für meine De-investition wichtig war. Egal, was hier noch passieren sollte: Nichts würde mich dazu bringen, hier noch einmal Geld zu investieren. Das Vertrauen ist vollkommen zerstört, egal, was hier nun genau vorgefallen ist.
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