AUSBLICK/Klöckner & Co profitiert im 2Q von hoher Nachfrage
FRANKFURT (Dow Jones)--Für den Stahlhändler Klöckner & Co war das zweite Quartal wohl das beste des Jahres. Gestiegene Nachfrage, höhere Preise und die Übernahme der Becker Stahl-Service Gruppe ließen die Kassen bei den Duisburgern klingeln. Der MDAX-Konzern wird am Mittwoch über ein deutlich verbessertes Ergebnis berichten. Die Klöckner & Co SE dürfte nach Meinung der Analysten ihren Stahlabsatz im zweiten Quartal gegenüber dem Auftaktquartal um rund ein Drittel gesteigert haben. In Erwartung der Nachfragesteigerung hatten sich die Duisburger zu Jahresbeginn auf einem niedrigen Preisniveau eingedeckt. Neben dem höheren Absatz dürften sich damit auch Bewertungseffekte positiv auswirken. Zudem macht sich die Übernahme von Becker Stahl-Service bezahlt, die im Geschäftsjahr 2008/09 einen Umsatz von rund 600 Mio EUR erzielte. Durch den Zukauf stärkte Klöckner & Co ihre Position als Lieferant für die Automobilindustrie und reduzierte ihre Abhängigkeit von der Bauindustrie. Dank Becker, die seit März konsolidiert wird, können die Duisburger nun vom starken Aufschwung bei den Automobilherstellern und -zulieferern profitieren, die in den vergangenen Wochen reihenweise ihre Prognose angehoben haben. Bei Klöckner & Co halten Analysten die im Mai bei der Vorlage der Erstquartalszahlen angehobene Prognose für realistisch. Für 2010 erwartet der Konzern einen Umsatzanstieg von über 25% und ein deutlich positives operatives Ergebnis. Bei einer Telefonkonferenz im Anschluss hatte Vorstandsvorsitzender Gisbert Rühl den Ausblick dahingehend präzisiert, dass er 2010 eine EBITDA-Marge von "3% plus" für erreichbar halte. Dann bestünde auch die Chance für ein leicht positives Konzernergebnis, fügte er hinzu. Die für 2011 angestrebte EBITDA-Marge von 6% hält Klöckner & Co in diesem Jahr aber noch nicht für erreichbar. Begründet hatte Rühl die Zurückhaltung mit den Preisrisiken, die entstünden, wenn die wieder hochgefahrenen Produktionskapazitäten der Stahlhersteller nicht auf eine reale Nachfragebelebung träfen. Nach Auffassung der Analysten wird der Stahlhändler im dritten Quartal nicht mehr von positiven Bewertungseffekten profitieren, da die Stahlpreise sich gegenüber dem zweiten Quartal kaum verändern werden. Auch der Stahlabsatz könnte sich abschwächen. Das gute Ergebnis des zweiten Quartals wird sich deshalb im dritten und wahrscheinlich auch im vierten Quartal nicht wiederholen lassen. Nachfolgend die Schätzungen der von Dow Jones Newswires befragten Analysten für das 2. Quartal 2010 (in Mio EUR, Ergebnis/Aktie in EUR, nach IFRS). === Erg Erg nSt 2. Quartal Umsatz EBITDA EBIT vSt u.Dritten MITTELWERT 1.404 91 69 58 38 Vorjahr 959 -31 -48 -63 -48 +/- in % +46 -- -- -- -- MEDIAN 1.396 90 69 56 38 Maximum 1.633 99 76 68 48 Minimum 1.134 85 65 54 33 Anzahl 11 12 9 6 10 Erg./Aktie unverw. MITTELWERT 0,54 Vorjahr -1,04 +/- in % -- MEDIAN 0,55 Maximum 0,57 Minimum 0,50 Anzahl 5 Erg Erg nSt Erg/Aktie 1. Halbjahr Umsatz EBITDA EBIT vSt u.Dritten unverw. MITTELWERT(1) 2.453 120 80 54 40 0,56 Vorjahr 2.054 -163 -197 -228 -174 -3,74 +/- in % +19 -- -- -- -- -- MEDIAN(1) 2.445 119 80 52 39 0,57 === Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - wie berichtet. (1) Eigene Berechnung von Dow Jones Newswires auf Basis des Konsenses für das zweite Quartal und der bereits berichteten Erstquartalszahlen. Webseite: www.kloeckner.de -Von Hans Seidenstücker, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/has/sha (END) Dow Jones Newswires August 09, 2010 09:00 ET (13:00 GMT) Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 00 AM EDT 08-09-10
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