Quelle: AZ-WEB.DE 15.04.2010
Herzogenrath. Die Bagger ließen sich am Mittwochnachmittag auch von der Ankunft der Festgäste in dunklem Anzug und Krawatte nicht aus dem Takt bringen. Gewaltige Mengen Erdreich sind auf dem ehemaligen Acker an der Ecke Roermonder-/Dornkaulstraße bereits bewegt worden.
Mit dem nun vollzogenen ersten Spatenstich daher eigentlich etwas zu spät zu sein, focht Aixtron-Vorstand Dr. Bernd Schulte allerdings nicht an, wie er gerne bekundete. Vielmehr habe der Generalübernehmer Nessler und Grünzig offenbar die Firmenphilosophie gut verinnerlicht: «Immer einen Spatenstich voraus.»
Munter griffen denn Schulte, Vorstandsvorsitzender Paul Hyland und Finanzvorstand Wolfgang Breme zusammen mit Bürgermeister Christoph von den Driesch, Bundestagsabgeordnetem Helmut Brandt und dem von Wahlkampfterminen aus Baesweiler im mit seinem Konterfei geschmückten Kleinbus herbeigeeilten Landtagsabgeordneten Reimund Billmann zu den Spaten, um symbolisch Erde zu schaufeln.
Wie groß die Freude über diese 40 Millionen Euro teure Unternehmensentscheidung auf beiden Seiten ist, unterstrichen sowohl der Firmenvorstand als auch der Bürgermeister. «Solche schönen Termine finden in der letzten Zeit viel zu wenige statt», zeigt sich Rodas Erster Bürger glücklich über die Standorttreue eines Global Players mit Dependancen in den USA, Japan, China, Taiwan, Korea, England und Schweden.
«Aixtron hat uns lange hingehalten», erinnerte von den Driesch im Festzelt augenzwinkernd an die politische Diskussion um eine von der Opposition angeregte mögliche Umwidmung der Optionsfläche in Dornkaul. Doch letztlich sei es gut gewesen, einen langen Atem gehabt zu haben: Nach der unvorhersehbaren Finanzkrise «freuen wir uns jetzt über den Höhenflug von Aixtron, der hoffentlich noch möglichst lange andauern wird».
Aixtron-Vorstand Schulte erneuerte indes das Bekenntnis seines Unternehmens - immerhin Weltmarktführer im Bereich Anlagenbau für die Halbleiter-Industrie - zur Rodastadt: «Dieses neue Zentrum soll unsere ehrgeizige Strategie zur Entwicklung neuer Produkte umsetzen und somit unseren Wettbewerbsvorteil langfristig sichern helfen.»
Ausdrücklich bedankte er sich bei Bürgermeister und Stadtverwaltung für die gute Zusammenarbeit in Sachen Genehmigungsverfahren für den ehrgeizigen Erweiterungskomplex: «Dass dieser Schritt nicht nur für Aixtron, sondern auch für die Stadt Herzogenrath ein wichtiger ist, habe ich an den jährlich wiederkehrenden Fragen der Herren Bürgermeister Zimmermann und von den Driesch seit dem Grundstückserwerb in 2001 gespürt.»
Wofür er im Nachhinein denn auch durchaus Verständnis zeigte, «da dieses Bauvorhaben an dieser Stelle den Strukturwandel vom Bergbau zur Hochtechnologie par excellence darstellt».
Neue Verträge schon unterschrieben
Mit dem neuen Labor verdoppelt Aixtron seine Forschungskapazität. Es soll bis Mitte 2011 mit einem Bürokomplex samt Sozial- und Konferenzräumen für rund 300 Ingenieure sowie einer Prototypen-Fertigung und einem Logistikzentrum fertig sein.
Für die angekündigten 100 neuen Ingenieurstellen sind etwa 90 Prozent der Verträge schon unter Dach und Fach. Bisher beschäftigt Aixtron weltweit rund 700 festangestellte Mitarbeiter.
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