Allerdings nicht ohne Grund. Schwache Euro-Konjunkturdaten, die auf eine milde Rezession hindeuten, machten der Börsenherrlichkeit erst mal ein Ende. Gleichwohl muss man nicht mit einem massiven Kurssturz rechnen. Das Euro BIP soll nur um etwa 0,1 bis 0,2 Prozent sinken. Die Zahlen aus China hingegen waren für die meisten eine arge Enttäuschung. Der wohl wichtigste Frühindikator (Flash PMI ) für den Zustand der chinesischen Wirtschaft präsentierte sich schwächer als erwartet. Der starke Rückgang ist etwa für die Nord/LB eine negative Überraschung, die kurzfristig auch für erhebliche Kurskorrekturen an den Finanz- und Rohstoffmärkten sorgen dürfte. Noch mehr Sorge bereitet vielen der Immobilienmarkt.
Chinas Immobilienmarkt wird kritisch gesehen
Er wird als das schärfste Damoklesschwert gesehen. Gerade in den großen Küstenstädten sind in den zurückliegenden Jahren die Immobilienpreise deutlich stärker gestiegen, als es fundamental gerechtfertigt ist. Das ist für Andreas A. Busch von Bantleon Anlass zur Sorge. Mit einem Plus von knapp 50 Prozent in den vergangenen sechs Jahren ähnelt das Bild für Busch auffällig der Boomphase des US-Marktes in den Jahren 2001 bis 2007. Allerdings geht er davon aus, dass die Preise in den überhitzten Regionen angesichts der fortgesetzten staatlichen Restriktionen weiter nachgeben werden – mit einem Ende der Talfahrt rechnet er frühestens im 2. Halbjahr 2012. Einen Immocrash erwartet Busch jedoch keinesfalls.
Ein sonniges Wochenende wünscht Jörn Kränicke, Chefredakteur