hm - das klingt irgendwie: subversiv. also ich bin weit weg davon, ein "gutmensch" genannt zu werden - wenn dieser begriff die sog. "linke naivität" umreissen soll. allerdings bin ich ein gläubiger christ und als solcher auf dem rechten auge alles andere als blind. gerade deshalb habe ich diesen thread mit einigen klaren fragen begonnen.
einige beispiele:
- die rechte bietet sich desöfteren als eine praktikable alternative zum derzeitigen politikzirkus an - nun, das ist ziemlich einfach, denn in dieser spätphase der parteiendemokratie und vor dem hintergrund der globalisierung zeigt sich, wie fragil unser wohlstand ist und wie schwierig es geworden ist, in einem 80mio-volk konsensfähig zu sein. allerdings bin der festen überzeugung, dass von der rechten seite weder eine wirklich praktikable optimierung administrativer vorgänge, noch eine grössere "volksnähe" geboten würde (wo sollte das denn auch begründet sein? - unkontrollierter und autoritärer dirigismus schafft immer eine neue bonzenklasse, die ihre eigenen ideale schon binnen kurzen in champagner ersäuft - siehe h.goering)
- es gibt im deutschen mainstream einen ziemlich oft gehörten spruch, der da lautet "ich kanns nicht mehr hören" und sich auf das dritte reich bezieht - tatsächlich sind diese leute natürlich nicht "rechts" - viele davon sind aber jahrzehnte nach den vorkommnissen geboren und wollen eben nicht mehr zurückdenken. ich denke, dass diese meinung m.e. akzeptabel ist, allerdings hat es noch niemanden geschadet, lehren aus der geschichte zu ziehen - z.b. zu erkennen, wohin es führt, wenn man sich für etwas besseres hält. im übrigen gilt es wachsam zu bleiben, denn gerade von teilen der rechten seite wird mit dem mittel der relativierung eine eigenartige geschichtsklitterei betrieben (siehe: "verbrechen der wehrmacht" - es gibt nichts zu pauschalieren und nichts zu beschönigen ... btw.: mein grossvater hat mir da einige knallharte geschichten erzählt)
- die correctness gibt uns einige denkschemen vor, die uns allzuoft den blick auf das faktische verstellen, z.b., welche probleme wir mit der migration haben. ich unterstelle aber den rechten, nicht nur den radikalen, dass sie in diesem bereich viel zu "einfache" lösungsansätze skizzieren, die nicht nur oftmals gegen geltendes recht verstossen, sondern sogar kontraproduktiv wirken können - im klartext: wenn wir ein klima der grundsätzlichen verdächtigung schaffen, werden wir dies nicht mit einer höheren integrationsbereitschaft honoriert bekommen (...was natürlich nicht heisst, dass wir vor ausländischen straftätern kapitulieren ... im gegenteil - denjenigen, die sich anständig benehmen, nützt es sogar, wenn wir schwarze schafe ausweisen und unzere grenzen klar definieren - kulturell, wie auch finanziell ... )
epilogos ... gerade nach den teilw. wüsten postings im thread, bin ich wieder mal davon überzeugt, dass es kein wirkliches rechts/links-schema mehr gibt: - es gibt die menschen, die verantwortung tragen und verantwortungsvoll handeln, die intelligent und differenziert für freiheit, werte und individualität eintreten und das rückgrat der gesellschaft bilden. - es gibt menschen oft defizitär, leidend, oft zornig und mit begrenzten blick , unter ihnen einige, die eine vorgedachte welt ungefiltert übernehmen - links oder rechts ist dabei sch****egal - man vertraut dem starken staat und irgendeiner volksgemeinschaft ... (oder warum pflegte die dvu sonst vor 7 jahren solch intensiven austausch mit nordkorea?) - dazwischen die üblichen nuancen
mfg bb
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