Wenn Du Dir die Aktienkurse der Versorger und von VW aus dem Jahr 2003 ansiehst, dann weißt Du, wieso wir heute noch bei 4900 stehen. Faktisch ist der DAX erheblich niedriger (fundamental ist VW sicher allerhöchstens 75 wert). Nichtsdestotrotz kann es mit dem Aktienkurs der Commerzbank noch massiv abwärts gehen.
Zum Kauf der Dresdner Bank: es ist vermutlich sehr wohl möglich, das Investmentbanking der Dresdner so umzustrukturieren, daß daraus keine Verluste mehr anfallen. Das Investmentbanking der Dresdner dürfte mittlerweile zum Glück auch bankintern keinerlei Rückhalt mehr haben, ganz anders als in den letzten Jahren, wo man sich den Größenwahn von Fahrenholz & Co., im Investmentbanking ein wichtiger Player sein zu wollen, auch zu einem Zeitpunkt, als das totale Scheitern dieses Wunsches bereits eindeutig war, schlicht nicht eingestehen wollte. Die Commerzbank wird hier sicher erheblich härter durchgreifen.
Die Commerzbank braucht jetzt vor allem Zeit und muß hoffen (beten), daß ihr nicht Firmenpleiten und Kreditausfälle infolge der Wirtschaftskrise zu stark zusetzen.
Das Problem: Diese Phase der Ungewißheit wird den Aktienkurs ganz sicher nicht beflügeln. Eine Führungskrise halte ich jedoch für ausgeschlossen, selbst wenn der Kurs vorübergehend unter 5 EUR fallen sollte. Die Gefahr einer Übernahme halte ich momentan ebenfalls für äußerst gering, möchte der Erwerber seinen eigenen Aktienkurs nicht ins Rutschen bringen.
Langfristig halte ich den Kaufpreis für die Dresdner (der im Moment ja schon erheblich niedriger als noch bei der Vereinbarung ist) durchaus für angemessen. Die Kunden der Dresdner sind, anders als die meisten der Postbank, erstklassig.
Das Schlimme ist, daß ich auf Sicht von mindestens einem Jahr eigentlich wenig Hoffnung auf Besserung sehe.
LeoF
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