es ist immer gefärhlich Vergleiche zu ziehen. Sie decken sich zu (was weiß ich) 95% oder 99% aber halt nicht zu 100%. Dass Bush sich aggressiv gebärdet sollte die Amis nicht wundern, wenn Europäer ihre Beklemmung mit drastischen Vergleichen garnieren. (Herta: wenn du es wirklich so gesagt haben solltest: keine Vergleiche im Wahlkampf mehr! Da saugen sich nur die Gegner ungerechtfertigt fest)
Doch ein Vergleich sei mal in den Raum gestellt: Warum nicht Saddam mit Hitler vergleichen? In den USA gilt ein plitischer Leitsatz sehr viel: "Never appeasment again !" Hätte z.B. Chamberlain nicht auf appeasement gemacht, würden wir Deutsche heute nicht in Buckelhaltung erzogen werden, weil es den Holocaust wahrscheinlich so nicht hätte geben können. Hitler wäre nie so mächtig geworden, seinen Wahnsinn in Taten umzusetzen.
Saddam heute ablösen zu wollen stellt die westliche Zivilisation vor eine wirklich brisante Frage. Haben wir das Recht quasi als Prophylaxe einen Verbrecher (er hat u.a. ja Kuwait überfallen) auszuschalten, und seinem Volk eine demokratische Regierung schenken ?
Das ist die eigentlich imperialistische Kernfrage. Ich bin mit meiner Meinungsbildung nicht so schnell wie ihr am Board. Es gibt so viele völlig unterschiedlich Ansatzpunkte um sich an das Problem heranzudenken. Ein paar davon:
Das Gefasele um Frieden, wie es Schröder oder vor allem der (geläuterte ?) Strassenkämpfer Fischer im Munde führt, ist doch die Frage ob unsere westliche Gesellschaft nicht schon so dekadent ist, dass sie diese Frage nicht mehr einheitlich beantworten kann. Wir wissen doch alle, dass der Haß auf die Amis in Arabien riesig ist. Wir wissen auch, dass das Leben eines (Nicht-Moslems) dort nichts wert ist. Von denen umgebracht zu werden ist aus deren Blickwinkel überhaupt nichts verwerfliches. Wenn wir uns heute versuchen aus dem Streit herauszuhalten, gewinnen wir (geschichtlich) Stunden aber nicht die Schlacht. Wir sind nun mal (ob wir in die Kirche gehen oder nicht) für die sowieso Ungläubige und früher oder später dran... Macht euch nichts vor: Der lange Krieg von dem Busch spricht (mit dem bin ich deswegen längst nicht in allem einig) ist die unausweichlich scheinende Auseinandersetzung; Abendland gg. ISLAM ! Ihr, die ihr für Frieden schreit könnt in Wirklichkeit nur wählen: Frieden jetzt und den Islam stärker werden lassen, damit er dann unsere Kinder umbringt, oder Krieg jetzt, um Zeit zu gewinnen. Eine "endgültige Antwort" gibt es ohnehin nicht.
Abereigentlich fatal am Irak ist: Unter Saddam sind die Leute weit weniger Islamistisch, als unter den wahrscheinlich folgenden Regenten. Dennoch, den Irak angreifen hieße, die arabische Welt angreifen. Das ist eine Armageddon Vision. Schauerlich. Womit sich der Kreis irgendwie schliest: "who is not for us is a g a i n s t us". So sehen es die Araber und so sieht es Bush seit dem 11.9.
Zeigt mir den Ausweg aus diesem Dilema !
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