Sachsen will Hilfe vom Bund für Rettung von Qimonda Mittwoch, 17. Dezember 2008, 19:48 Uhr Diesen Artikel drucken[-] Text [+] Dresden (Reuters) - Das Land Sachsen sucht den Beistand der Bundesregierung bei der Rettung des angeschlagenen Speicherchipherstellers Qimonda.
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) habe "eine schnelle und intensive Prüfung des Falles zugesagt", sagte der sächsische Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) am Mittwoch. Auch in Taiwan, Südkorea oder Japan stünden die Regierungen hinter ihren Chip-Herstellern. "Ich will, dass Berlin den Rettungsschirm jetzt öffnet und Qimonda als nationale Aufgabe begreift", forderte Jurk.
Der sächsische Regierungschef Stanislaw Tillich (CDU) will am Donnerstag am Rande der Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die Zukunft von Qimonda sprechen. "Ich werde morgen die Kanzlerin über den Stand und die strategische Bedeutung des Unternehmens unterrichten", sagte er.
Am Dienstag war ein Rettungsversuch des Landes am Widerstand des Qimonda-Mutterkonzerns Infineon gescheitert. Die Münchner wollten mit Verweis auf ihre angespannte Finanzlage nicht die von Sachsen geforderten 150 Millionen Euro dazugeben. Das Land hatte unter dieser Voraussetzung den gleichen Betrag geboten. "Unser Angebot liegt auf dem Tisch", forderte Tillich Infineon zum Einlenken auf. Sachsen ist an einer Rettung des Unternehmens interessiert, weil die Qimonda-Fabrik in Dresden gut 3000 Menschen beschäftigt und im nächsten Sommer Wahlen anstehen.
Nach den Vorstellungen von Infineon sollte Qimonda auf ganz anderem Wege vor dem Aus bewahrt werden. Infineon hätte einen "substanziellen Teil" seines Qimonda-Aktienpakets von 78 Prozent an das Land verkauft und die Erlöse an die Speicherchip-Tochter überwiesen. Tillich schloss eine Beteiligung des Landes aber nochmals ausdrücklich aus.
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