Nun, ich kann mir eine Erholung nur vorstellen, wenn sich auch die Aktienmärkte weiter erholen. Momentan steht dies ein wenig auf der Kippe und ich habe eher das Gefühl, dass uns ein erneutes Abdriften in die Krise bevorstehen (könnte). Bewusst wähle ich den Ausdruck "könnte" in Klammern, es ist eben nur eine gewisse "Angst".
Ein Wort noch zu Kricky! Kricky hat nun wie ich im Nachbarthread gelesen habe, begriffen, dass er zu früh eingestiegen ist. Ich weiß nicht auf welcher Welt Kricky lebt, denn ein Aktienkurs hat seinen eigenen Weg und ist fundamental nur selten zu erklären. Die Fundamentaldaten sind für Aktienkurse nur langfristig entscheidend, doch mittelfristig interessieren andere Dinge wie Stimmungslage, Zukunftsfantasien, uvm.
This is the real life!!
Und da sehe ich für VW die Lage keinesfalls so Gewinnträchtig und rechne die nächsten 2 Jahre eher mit niedrigeren Gewinnen. U.a. - wird der Konkurrenzdruck größer (China, Indien, Rumänien, ...), - es existieren immer noch große Überkapazitäten! Schon vor der Krise konnten deutlich mehr Autos prod. als abgesetzt werden - die Zahl der Autobesitzer in den westlichen Ländern wächst nicht mehr bzw. stagniert sogar - Der Trend geht verstärkt auf sparsamere Kleinwagen als zu Mittel- und Oberklassewagen - die Fusion mit Porsche und weitere Zukäufe werden das Ergebnis deutlich belasten - die Scheichs von Katar könnten sich aus der Sache evt. zurückziehen und größere Aktienbestände auflösen
Wenn nun noch das Weltwirtschaftswachstum an Dynamik verliert bzw. evt. sogar neue Hiobsbotschaften a la Insolvenz, Bankenpleiten, Zahlungsausfälle, etc. kommen, dann ist VW auf aktuellem Niveau nicht billig, sondern kann der Kurs durchaus nochmal deutlich einbrechen.
Die Autoindustrie ist mir momentan ein wenig unheimlich und wenn ich mich an die Internetkrise erinnere, so haben die Autohersteller (vor allem VW) lange Zeit gebraucht, bis die Gewinne wieder richtig sprudelten. In dieser Zeit haben andere Sektoren bereits längt schon Gewinne eingefahren. D.h. VW bringt eine gewisse Schwerfälligkeit mit sich, die die Aktie für Anleger uninteressanter macht als Beispielsweise Finanzwerte, Software, usw. die von einer Belebung der Industrie früher spüren.
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