Die Börsianer scheinen sich von der Ablehnung der EU-Verfassung nicht sonderlich beeindrucken zu lassen. Sie scheint schon vorweggenommen worden zu sein. Der Dax dürfte fundiert in den Tag starten. Die Frage ist allerdings, ob es zu großen Impulsen kommen wird. Denn die Börsen in Großbritannien und Amerika sind am Montag geschlossen.
Beim Rentenmarkt zeigt der Trend weiterhin nach oben
Der deutsche Rentenmarkt hat in den vergangenen Tagen zwar leicht konsolidiert. Der mittelfristige Trend zeigt jedoch weiterhin nach oben. Das dürfte sich mit dem schwachen Wachstum in Europa und der Tendenz zur Qualität erklären lassen. Trotz der miserablen Wirtschafts- und Finanzpolitik in Deutschland scheinen manche Marktteilnehmer auf die deutschen Rentenpapiere zu setzen, weil die Verhältnisse in anderen europäischen Ländern und auch in Amerika noch schlechter zu sein scheinen.
Euro von ?Non? der Franzosen kaum beeindruckt
Kaum beeindruckt zeigt sich der Euro am Montag im asiatisch dominierten Handel, nachdem die Franzosen in einer Volksabstimmung am Sonntag die EU-Verfassung mit einer Mehrheit von 55 Prozent abgelehnt haben. Gegen 6.48 Uhr kostet die Gemeinschaftswährung 1,2539 Dollar verglichen mit 1,2557 Dollar am Freitagnachmittag. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Ablehnung war der Euro von zwischenzeitlich rund 1,2590 Dollar auf unter 1,2520 Dollar abgerutscht, ehe er sich wieder etwas erholte. Etwas befestigt zum Euro zeigen sich unterdessen die Währungen der osteuropäischen Beitrittsländer. Damit scheinen Befürchtungen, der Euro konnte nach einer Ablehnung der Verfassung unter Druck geraten, zumindest kurzfristig ad acta gelegt werden können. Allerdings ist noch nicht aller Tage abend.
Aktien Tokio im Verlauf mit Aufschlägen auf breiter Front
Käufe auf breiter Front sorgen zum Wochenauftakt an der Börse in Tokio für festere Kurse. Der Nikkei-225 gewinnt gegen 13.17 Uhr Ortszeit 0,9 Prozent oder 98 Punkte auf 11.290, der Topix verbessert sich um 1,0 Prozent oder 11 Zähler auf 1.143. Gestützt werde die Kauflaune von Hoffnungen auf weitere Nachfrage ausländischer Adressen und von Privatkundenseite sowie durch den Zufluß neuer Fondsgelder. Favorisiert werden Händlern zufolge Bankenwerte. Technologiepapiere liegen nach anfänglichen Gewinnmitnahmen ebenfalls fester. Nur gedämpft sei die Reaktion auf die Industrieproduktionsdaten für April am Markt wahrnehmbar, die im Monatsvergleich ein Plus von 2,2 Prozent erbrachten. Im weiteren Handelsverlauf schließen Marktbeobachter nicht aus, daß es zu Gewinnmitnahmen kommen wird, angesichts der wegen Feiertagen geschlossen Börsen in London und New York.
Aktien Hongkong mittags etwas fester
Etwas fester zeigt sich die Börse in Hongkong am Montag zum Ende der ersten Sitzungshälfte. Der HSI gewinnt 0,5 Prozent oder 62 Punkte auf 13.776, wobei Händler von sehr niedrigen Umsätzen sprechen, die mit den Feiertagen in London und New York erklärt werden. Belebung könne am Nachmittag der Verfall der Mai-Future-Kontrakte bringen, heißt es. Unter den großen Einzelwerten gewinnen HSBC 0,4 Prozent auf 124 Hongkong-Dollar, China Mobile 0,6 Prozent auf 27,45 Hongkong-Dollar und Hutchison 0,8 Prozent auf 67,50 Hongkong-Dollar.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluß
Die amerikanischen Aktien zeigten sich am Freitag nach Schluß des offiziellen Handelspraktisch unverändert. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator schloß bei 1.549,75 Punkten.
Alcoa haben sich im nachbörslichen amerikanischen Handel am Freitag nach einer zwischenzeitlichen leichten Abschwächung praktisch unverändert mit 27,46 Dollar gezeigt. Nach Börsenschluß hatte das Unternehmen mitgeteilt, daß der Gesellschaft eine Vorladung im Rahmen der Untersuchung des Alumunium-Fluorid-Sektors zugestellt worden ist. Sowohl die australische als auch die kanadische Tochter sollen sich innerhalb der Untersuchung äußern, hieß es. Mamma.com gaben um 5,1 Prozent nach auf 2,80 Dollar, nachdem das Unternehmen im ersten Quartal einen Verlust je Aktie von 0,07 Dollar ausgewiesen hatte. Im Jahr war noch ein Gewinn je Anteilsschein von 0,17 Dollar erzielt worden.
Wall Street schließt gut behauptet - Pfizer enden im Minus
Gut behauptet haben die amerikanischen Märkte den Handel am Freitag beendet, wobei das Geschäft im Vorfeld des verlängerten Wochenende zurückhaltend verlief. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte gewann 0,1 Prozent oder 5 auf 10.543 Punkte. Der S&P-500 erhöhte sich um 0,1 Prozent oder 1 auf 1.199 Stellen. Der Nasdaq-Composite zog um 0,2 Prozent oder 4 Punkte auf 2.076 Zähler an.
Nachdem zunächst Gewinnmitnahmen lange dafür gesorgt hatten, daß sich die Indizes im Minus befanden, hätten sich am Ende doch die Bullen durchgesetzt, erklärten Händler. Die Angaben zu den persönlichen Einkommen und Ausgaben lagen wie der zweite Ausweis des Verbrauchervertrauensindexes der Uni Michigan weitgehend im Rahmen der Erwartungen und daher sei ihr Einfluß gering gewesen, so ein Beobachter. Ansonsten habe es wenig Impulse von Unternehmens- und Konjunkturseite gegeben. Widerstände für den S&P-500 werden von Marktteilnehmern bei 1.200 und 1.210 Punkten gesehen.
Im Dow Jones konnten AIG mit einem Aufschlag von 1,2 Prozent auf 56,50 Dollar an die Gewinne des Vortages anschließen. Beobachter zeigten sich weiterhin erleichtert, daß lediglich zivil- und nicht strafrechtlich gegen die beiden Ex-Vorstände vorgegangen wird. Dagegen mußten Pfizer mit 1,9 Prozent auf 28,35 Dollar deutliche Abgaben hinnehmen. Die Gesundheitsbehörde FDA untersucht vereinzelte Berichte über die Erblindung von Viagra-Nutzern. Bislang gebe es aber keine Hinweise, daß das Potenzmittel an der Erblindung Schuld sei, sagte Susan Cruzan, Sprecherin bei der FDA. Hewlett Packard verloren 1 Prozent auf 22,77 Dollar. Die Analysten von Gartner gehen davon aus, daß sich das Wachstum im Servermarkt im ersten Quartal im Vergleich zum Vorquartal verlangsamt hat.
Exxon Mobil zogen um 1 Prozent auf 56,80 Dollar an. Händler verwiesen zur Begründung auf den erneut gestiegenen Ölpreis, der mit einem Plus von 1,6 Prozent oder 0,84 Dollar auf 51,85 Dollar aus dem Handel ging. Der Preis war gestiegen, nachdem bekannt wurde, daß der saudische König schwer erkrankt ist. Im Sog von Exxon befanden sich die Titel anderer Ölwerte wie beispielsweise ConocoPhillips, die sich um 2,4 Prozent auf 107,55 Dollar verteuerten. Außerhalb des Dows gaben Computer Associates 4,8 Prozent auf 27,30 Dollar nach. Das Unternehmen rechnet im ersten Quartal nur noch mit einem Umsatz von 910 bis 930 Millionen Dollar. An der Wall Street waren die Analysten bislang im Durchschnitt von rund 927 Millionen Dollar ausgegangen.
Amerikanische Anleihen schlossen nahezu unverändert
Nahezu unverändert sind die amerikanischen Anleihen am Freitag aus dem Handel gegangen. Zehnjährige Anleihen mit einem Kupon von 4,125 Prozent zeigten sich mit einem Aufschlag von 2/32 auf 100-13/32. Ihre Rendite stand bei 4,073 Prozent, nach 4,081 Prozent am Donnerstag. Die mit 5,375 Prozent verzinste 30-jährige Treasury notierte auf Vortagesniveau bei 114-15/32 und rentierte mit 4,43 Prozent. Angesichts des anstehenden langen Wochenendes sei es sehr ruhig zugegangen, hieß es. Händler erklärten zudem, daß die Konjunkturdaten des Tages in der Summe weitgehend den Erwartungen entsprochen hätten.
Der an der Uni Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung in den Vereinigten Staaten lag im Mai nach den Ergebnissen der zweiten Umfrage bei 86,9. Ökonomen hatten einen Stand von 86,0 erwartet, nachdem sich der Index in ersten Befragung auf 85,3 gestellt hatte. Die Ausgaben der amerikanischen Verbraucher erhöhten sich im April verglichen mit dem Vormonat um 0,6 Prozent. Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,8 Prozent gerechnet. Das von der amerikanischen Notenbank favorisierte Preismaß, den Kern-PCE-Index ohne die Komponenten Nahrung und Energie, wurde für April im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von 1,6 Prozent gemeldet. Im März war noch ein Zuwachs von 1,7 Prozent verzeichnet worden.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters..
Der Dax
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