und warten was da kommt. Für den entscheidende Push nach oben scheinen Argumente wie die von mir genannten 1-11 Fakten offensichtlich nicht auszureichen.
Auch auf die gestrige Analystenmeldung, der Stada-Kurs sei sehr interessant erfolgte keinerlei Reaktion.
Als Stada fiel gab es 12 einhellig positive Analystenurteile. Keine einzige Beurteilung war negativ und keine einzige Beurteilung war auch nur neutral.
Bemerkenswert ist die Antizipation der Börse: Noch bei voller positiver Beurteilung begann der Kurs erstmalls stark ( -5% ) nachzugeben. Dies war exakt am Vormittag des 25. Februat 2004 und zugleich mein erster Einstieg bei Stada ( 46.84 ). Die nachfolgende kurze Erholung auf etwas über 47.00 war nur vorrübergehend. Schon im Vorfeld der Bekanntgabe der Zahlen am 30.4. sank die Aktie.
Irritierend war, als trotz Bekanntgabe der Zahlen ( zweistelliges Wachstum zum 8. Jahr in Folge und erneute zweistellige Wachstumsprognose für 2004 ) der Kurs nach Bekanntgabe seinen Fall sogar beschleunigte. Selbst die Ankündigung, der nächsten HV eine Dividendenerhöhung um 8% auf 0.70 EUR vorzuschlagen, verpuffte wirkungslos. Im Normalfall gibt es nach solchen Meldungen einen deutlichen meist kurzen Anstieg nach.
Wenn der Kurs also ohne schlechte Nachrichten fällt, dann ist die schlechte Nachricht die, daß der Kurs fällt. UND DIES IST DIE SCHLECHTESTE NACHRICHT, denn sie setzt negative Kursfantasie frei. Jedermann fragt sich, warum der Kurs fällt.
Ich sehe drei Aspekte:
1. Die Problematik des Einstiegs in den US-Markt: Es ist leider schon zu oft passiert, daß die Übernahme von US-Firmen sich im Nachhinein als Finanzdebakel erwies. Ich kenne nicht wenige Beispiele. Das prominenteste Beispiel ist die Übernahme von Chrysler durch Daimler-Benz.
2. Die Auswirkungen der Gesundheitsreform könnten tiefer greifen als erwartet.
3. Ein Glaubwürdigkeitsproblem könnte entstehen, wenn trotz der zu erwartenden Einschnitte der Gesundheitstreform für 2004 ein zweistelliges Wachstum prognostiziert wird. Dies wird trotz der europäischen Aufstellung zunehmend schwierig. Gesundheitskosten spielen auch bei unseren europäischen Nachbarn eine zunehmend wichtigere Rolle.
So entsteht eine Wette gegen das Managment, das nun gefordert ist. Gelingt es tatsächlich, ein zweistelliges Wachstum zu halten, wird der Kurs sich spürbar erholen.
Im Prinzip sind diese Überlegungen 1-3 bereits durch den Kursverlauf antizipiert. Es wäre die Bahn frei für eine Konsolidierung mit nachfolgender Seitwärtsbewegung die anschließend zur Rückkkehr in alte Höhen führt.
DIES ABER WIRD SO NICHT PASSIEREN, solange die Gründe für den Kursrückgang im Dunklen bleiben. Selbstverstöändlich fragt sich der geneigte Investor, ob nicht doch die eine oder andere Leiche im Keller liegt.
Und siehe da: Es gibt zum Beispiel einen Patentrechtsstreit mit AstraZeneca, der ein Umsatzvolumen von etwas über 7% bei Stada ausmacht. Natürlich sind Rücklagen gebildet, dies ist gesetzlich vorgeschrieben.
Wenn es also schlechte Nachrichten gibt, dann ist jetzt der Zeitpunkt, diese auszupacken. Dann herrscht Klarheit und Vertrauen und der Kurs schwenkt wieder in freundlichere Bahnen.
Übrigens: Wenn der Kurs "grundlos" abstürzt, dann wüßte das Managment dies. Dann wäre auch dies ein klares Signal, wenn Mitglieder von Aufsichtsrat und Vorstand den günstigen Zeitpunkt wählen, um nachzukaufen.
Nach § 15a WpHG müssen Käufe und Verkäufe eigener Aktien von Mitgliedern aus Vorstand und AR veröffentlicht werden. Ich sehe mir diese Seite bei Stada seit einigen Tagen gelegentlich an: es gab in den letzten Tagen weder Käufe, noch Verkäufe.
Daraus wiederum stellt sich die Frage: wenn das Managment nicht die so günstigen eigenen Aktien kauft, warum sollte ich dann kaufen ? Werden sie noch günstiger ?
|