Anrüchige Angelegenheit - «Furzclub» sorgt für politischen Wirbel
Neuwied (ddp-swe). Menschliche Ausdünstungen sorgen derzeit im Landkreis Neuwied für politischen Wirbel. Wegen seiner Mitgliedschaft in einem so genannten Furzclub müsse der Sozialdezernenten des Kreises Werner Johann Kessler (FWG) zurücktreten, forderte der Grünen-Fraktionschef im Kreistag, Ulrich Kleemann, in einer Sitzung des Regionalparlaments am Montagabend. Durch die Aktivitäten des Sozialdezernenten in dem 1984 in Neuwied-Engers gegründeten Club mit Namen «Furz dich frei» werde dem Ansehen der Kreisspitze schwer geschadet, begründete der Grüne seine Forderung.
Über den Sozialdezernenten und sein Engagement in dem Furzclub war in den vergangenen Wochen in verschiedenen Medien berichtet worden. Dabei hatte Kessler das in dem Verein gepflegte gemeinsame Furzen als «gesund» und «gesellig» bezeichnet. Nach Ansicht von Grünen-Fraktionschef Kleemann hingegen zeugt Kesslers öffentliche Darstellung seiner Clubaktivitäten von wenig Ernsthaftigkeit und mangelndem Respekt vor dem Amt als Sozialdezernent.
Kessler, im Hauptberuf Konrektor einer Sonderschule, lehnte einen Rücktritt ab. Für ihn sei das jährliche Clubtreffen ein Jux, der einer alten Tradition entspringe und so zumindest in Teilen der Brauchtumspflege diene.
Landrat Rainer Kaul (SPD) zeigte sich verschnupft und bezeichnete den Vorgang als äußerst «peinlich». Er wolle sich deshalb zu diesem Thema auch nicht weiter äußern. Es gäbe wichtigere Dinge, mit denen sich der Kreis zu beschäftigen habe, ließ er am Dienstag über den Sprecher der Kreisverwaltung mitteilen.
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