Szene: Bibliothek, Raucher- und Musikzimmer in einer Patriziervilla irgendwo in der griechenlandgeschädigten Bananenrepublik.
Prof. Dr. rer. nat. Martin Winterkorn steht vor dem Kamin ? auf dem eine Büste von Friedrich Nietzsche steht ? und stochert gedankenverloren mit einem Kamineisen in der Glut.
Hon.-Prof. Dr. techn. h.c. Dipl.-Ing. ETH Ferdinand K. Piëch sitzt in seinem Ekornes Royal Sessel mit seiner Zigarre und einem Buch von Nietzsche auf dem Schoss, in dem er hin-und her blättert.
Piëch: ?Wo war denn diese Stelle nochmal. Ich hatte sie mir doch markiert. Also stell dir vor Martin, wenn Nietzsche mit seiner Theorie von der Ewigen Wiederkunft recht behält, dann kommt dieser Dr. Weimann bei jeder Hauptversammlung wieder? und immer mit den selben Fragen! Und das nicht nur in meinem jetzigen Leben sondern auch im nächsten und übernächsten, immer und ewig. Das überleb ich nicht!? Saugt nervös an seiner Havana Marke ?Monika Lewinski?, ein Geschenk seines alten Freundes Bill Clinton. ?Übrigens sehr aufmerksam von dir, dass du das Rednerpult so hast platzieren lassen, dass ich dieses Fußvolk nicht habe sehen müssen.?
Winterkorn: ?Und sie dich auch nicht. Das haben wir aus Sicherheitsgründen getan, Ferdinand.?
Piëch: ?Wie das??
Winterkorn: ?Na ja, da wollte doch tatsächlich ein Schweizer mit einer Armbrust durch die Sicherheitskontrolle und als wir ihn dann fragten was das solle hat er uns doch tatsächlich weismachen wollen, dass der Schweizer niemals ohne seine Armbrust aus dem Hause geht. Besonders wenn er sich ins feindliche Ausland begibt. Na ja, da wollten wir auf Nummer sicher gehen, insbesondere da sich rausstellte, dass er aufgrund der Entwicklung der Stämme etwas verärgert war. Da kennen die Schweizer keinen Spaß.?
Piëch: ?Ach, die sollen mal die Löcher im Käse lassen. Mit ihren Armbrüsten weiterhin auf den Käse zielen und nicht auf mich. Sollen froh sein, dass sie mich haben. Ohne mich läuft doch der Laden nicht. Übrigens, den hier solltest Du mal probieren, Martin. Schmeckt ausgezeichnet.? Schiebt sich eine Scheibe Appenzeller in den Mund und kaut langsam und genussvoll.?
Winterkorn: ?Ja, da geb ich Dir recht. Ist Dir aufgefallen, wie die Kurse auf einmal nach oben schossen als Du denen sagtest, dass Du uns bis Ende 2012 erhalten bleibst??
Piëch mit vollem Munde kaum verständlich: ?Mmm, aber wem haben wir es eigentlich zu verdanken, dass die die Kernfragen nicht gestellt haben? Ich meine, keiner hat gefragt wann denn unsere Japaner bei den Stämmen zuschlagen oder warum die Stämme immer so dreist abverkauft werden, wann immer sie auszubrechen drohen. Nicht mal unser Dr. Weimann hat das geschnallt.?
Winterkorn: ?Ja, das frage ich mich auch. Verschluck Dich nicht, Ferdinand??Davor hatte ich offen gestanden die meiste Angst. Die Fragen hätten wir nicht beantworten können, ohne rot zu werden, ohne die Katze aus dem Sack zu lassen.?
Piëch: ?Du meinst, ohne einen Kricky zu provozieren? Ich glaube lange wird das nicht mehr gutgehen. Spätestens wenn am 29. 4 die echten Zahlen kommen und wir zugeben müssen, dass die noch besser sind als erwartet??. dann gibt es kein Halten mehr. Dann zündet die Lunte, dann geht es fett hoch.?
Professor Winterkorn schreitet zum Klavier, nimmt Platz und stimmt das Wotan Motiv aus dem Ring an. Piëch zieht sinnend an seiner Zigarre, schluckt den Käse herunter und zitiert aus dem Buch:
O Mensch! Gib acht! Was spricht die tiefe Mitternacht? "Ich schlief, ich schlief -, Aus tiefem Traum bin ich erwacht: - Die Welt ist tief, Und tiefer als der Tag gedacht. Tief ist ihr Weh -, Lust - tiefer noch als Herzeleid: Weh spricht: Vergeh! Doch alle Lust will Ewigkeit -, - will tiefe, tiefe Ewigkeit!"
eine Träne rinnt ihm über die Wange. Ist es Rührung? Ist es Reue? Wir wissen es nicht. Wir werden es nie wissen.
Vorhang. ----------- Komm lieber Dow und mache die Aktien wi..ie..der grün ;-)
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