Schaut man sich die letzten Monate an, sind die Indizes immer dann immer stärker in die Knie gegangen, wenn größere unabwägbare Risiken plötzlich auftauchten.
Bsp. Dubai Anfang Dezember, Griechenland Anfang des Jahres und ab Mai dann die allgemeine Unsicherheit im Euro ausgelöst durch die Staatsverschludung der PIGS.
Die Kursreaktion war jedesmal ein Verlust von ca. 15%- 20% in den Indizes. Und selbst hier war der Kursrückgang eng begrenzt und schnell wieder aufgeholt.
Da jedesmal das Problem "gelöst" wurde, stumpft der Markt bei auftretenden Problemen allmählich immer mehr ab. Es wäre ein Fehler zu glauben daß schlechte Arbeitsmarktzahlen, die bei weitem nicht das Krisenpotential wie eine Staatspleite haben, die Indizes dauerhaft stärker nach unten bringen würden.
Zwar sind im Hintergrund nach wie vor die Probleme nicht gelöst (faule Kredite, staatlicher genehmigter Bilanzbetrug bei den Banken durch Phantasieaccounting, Überschuldung der Staaten), aber das alles birgt kein Überraschungspotential im Sinne von unerkannten unabwägbaren Risiken mehr. Die Marktteilnehmer haben sich einfach damit arrangiert.
Ein starkes Abtauchen (double dip) setzt ein Ereignis voraus, wie Bear Stearns Anfang 2008, oder wie Lehman oder wie eine unerwartete Staatspleite o.ä. Ein solches Ereignis würde ein großes Maß an Unsicherheit auslösen und damit den einen oder anderen Marktteilnehmer in Schieflage bringen und zu Notverkäufen oder zu Gewinnmitnahmen veranlassen und damit einen größeren Kursrutsch auslösen der dann selbstverstärkend werden könnte und alte Ängste wieder aufleben lassen würde.
Aber wie wahrscheinlich ist das in einem Umfeld in dem die Regierungen und Zentralbanken "gelernt" haben damit zu dealen und in dem man bisher immer beliebig viel Geld zur Rettung zur Verfügung gestellt hat und sicher auch in Zukunft stellen wird?
Obwohl ich Antilemmings fundamentale Informationen schätze, liegt er mit seiner Einschätzung der Börsenreaktion hier leider total daneben und wird auch, ohne Eintritt dieses unabwägbaren impact, weiterhin daneben liegen, unabhängig von der Richtigkeit seiner Informationen.
|