http://www.investor-verlag.de/dunkle-wolken-am-himmel-der-stahlindustrie-thyssen-insider-kauft/103136511/ die Stahlindustrie leidet derzeit an einem Mangel an Aufträgen. Im gestern veröffentlichten Online-Artikel der Nachrichtenagentur Reuters ist die Rede davon, dass Branchengrößen wie ThyssenKrupp und Salzgitter wegen einer Flaute bei den Auftragseingängen ihre Jahresziele herunterschrauben könnten. Reuters beruft sich dabei auf die Aussagen der Wirtschaftsvereinigung Stahl, die am Dienstag in Düsseldorf bekannt gab, dass die Produktion der Schwerindustrie im Juni gegenüber dem Vorjahresmonat um 4 Prozent gefallen sei. Als Gründe für die Auftragsflaute gab die Wirtschaftsvereinigung Stahl die konjunkturellen Unsicherheiten und die Folgen der Euro-Krise an. Einige Stahlkocher hätten schon Hochöfen heruntergefahren und ThyssenKrupp prüft nun die Entscheidung über Kurzarbeit. Der Essener Stahlkonzern denke darüber nach an Standorten in Deutschland Kurzarbeit einzuführen. Eine Entscheidung sei noch nicht getroffen, der Beschluss dazu könnte aber noch im Juli fallen, wie es aus Unternehmenskreise heißt. Finanzvorstand erwirbt stattliches Aktienpaket Ungeachtet dessen traute sich in der vergangenen Woche ein Mitglied der ThyssenKrupp-Vorstandsetage aus der Deckung und kaufte eigene Aktien. Finanzvorstand Guido Kerkhoff orderte am 06.07.2012 für rund 200.706 Euro exakt 15.150 Aktien des eigenen Unternehmens. Der Stückpreis belief sich bei dieser Transaktion auf 13,25 Euro je ThyssenKrupp-Aktie. Die wenig erhebenden Prognosen, welche die Experten der Stahlbranche aktuell von sich geben, scheinen das Vorstandsmitglied nicht zu beeindrucken. Herr Kerkhoff vertraut darauf, dass ThyssenKrupp die langfristig gesetzten Ziele erreichen wird. ThyssenKrupp kauft Chemieanlagenbauer Eine Maßnahme den Erfolg des Unternehmens zu forcieren, ist die Stärkung anderer Geschäftsbereiche, wie z. B. der Anlagenbau. Wie der Stahlhändler aus Essen das bewerkstelligt, ist schnell erklärt. Man akquiriert einfach einen erfolgreichen Anlagenbauer für den Bereich Spezial- und Großanlagenbau, der das globale Netzwerk von ThyssenKrupp in diesem Geschäftsfeld perfekt ergänzt. Wie ThyssenKrupp in einer Pressemitteilung vom 04.07.2012 erklärte, erwarb der Konzern am 02.07.2012 den britischen Chemieanlagenbauer Energy & Power Global Limited mit Sitz in London. Mit Energy & Power gehört nun ein weltweit tätiges Beratungsunternehmen zu ThyssenKrupp, das Engineering-Leistungen im Rahmen der Projektentwicklung erbringt und sein Geld in der Öl, -Gas- und Energiewirtschaft verdient. Der Erwerb des britischen Unternehmens erfolgte im Rahmen der von ThyssenKrupp AG im Mai 2011 beschlossenen strategischen Weiterentwicklung. "Wir bauen mit dem Erwerb von Energy & Power unser Portfolio in der Akquisition und Abwicklung von Projekten für die Industrie im Anlagenbau weiter aus und freuen uns, unseren Kunden damit im Wettbewerb noch größere Vorteile zu verschaffen", erklärte Dr. Niclas Müller, Vorsitzender des Bereichsvorstands der Business Area Plant Technology der ThyssenKrupp AG in der Pressemitteilung. Die Experten: Schwarze Zahlen für ThyssenKrupp im nächsten Jahr Die Experten von Focus Money sehen den Stahlkonzern schon nächstes Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben, trotz aktuell widriger Rahmenbedingungen. In einem Focus Money-Artikel war zu lesen: "Dass ThyssenKrupp den Mammutanteil seines Umsatzes mit Stahl- und Stahlprodukten erzielt, versteht sich von selbst. Weltweit gefragt sind auch die Kompetenzen des Konzerns bei der Planung und der Errichtung kompletter Anlagen für die Chemie-, Raffinerie- und sonstige Industrien. Im Schnitt erwarten die Analysten nicht nur, dass ThyssenKrupp mit der Verringerung der reinen Stahlproduktionsaktivitäten und der Hinwendung zu den höhermargigen Technologien schon im nächsten Jahr wieder schwarze Zahlen schreibt und eine ordentliche Dividende zahlt, sondern Umsatz, Gewinn und Dividende in den Folgejahren auch deutlich wird steigern können. Zugegeben, die Aktie ist nichts für Zauderer. Aber wer jetzt den Mut hat einzusteigen, sollte in einigen Jahren für seinen Einsatz belohnt werden."
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