Hallo Zusammen,
mich haben weder die Zahlen des Geschäftsjahres 2020 noch der Ausblick überrascht.
Geschäftsjahr 2020: Es war absehbar, dass das zweite Halbjahr ähnlich ablaufen würde wie das erste. Ähnlicher Verlauf im November und Dezember wie im März und April, weiterhin geschlossene Kantinen, dafür höhere Nachfrage im Markengeschäft, wohlgemerkt mit höheren Margen. Auf der Kostenseite weiterhin Lieferengpässe, Ausfälle in der Produktion, besondere Maßnahmen bei der Planung der Schichten. Alles in allem ein leichter Umsatzanstieg, wovon hätte viel mehr hängen bleiben können, was wiederum nicht geschah. Danke an das gesamte Frosta-Team für ihren Einsatz und für die guten Zahlen.
Ausblick 2021: Der Ausblick mit Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich auf den Umsatz sowie Jahresgewinn ist, wenn überhaupt, eine positive Überraschung für diejenigen, die über die Entwicklung der Rohstoffpreise informiert sind. Weizenpreis hat in den letzten 12 Monaten knapp 28% zugelegt, so wie die meisten der anderen Agrar-Rohstoffen auf Fünfjahreshoch mit weiterhin steigender Tendenz. Wenn man einen proportionalen Anstieg beim Umsatz und Gewinn unterstellt, muss das heißen, dass man mit starkem Rückgang der meisten Sonderbelastungen aus 2020 rechnet. Das ist völlig in Ordnung. Ich hätte eher damit gerechnet, dass das Management gar keinen Ausblick veröffentlicht. Also auch an dieser Stelle hier sehe ich keinen Grund für einen Abverkauf.
Dividende: Als ich vor Jahren bei einem Kurs von 12-15 EUR zum ersten Mal bei der Frosta-Aktie eingestiegen bin, lag die jährliche Dividende bei 0,75 EUR pro Anteil. Inzwischen sind es 1,60 EUR. Ich bin nicht enttäuscht, dass die Dividende konstant geblieben ist. Wenn überhaupt, hätte man die Dividende um 10 Cent erhöht, was dem Unternehmen knapp 550.000 EUR gekostet hätte. Solange das Geld in Innovation reinvestiert wird, kann ich auch mit 1,60 EUR leben.
Bewertung: Vor einem Jahr lag der Kurs bei knapp 50 EUR/Anteil und es war von einem 30er KGV die Rede. Nun sind wir, nach einer schärferen Korrektur bei 70 EUR/Anteil angekommen und das erwartete KGV für 2021 liegt gerade mal bei 18. Alleine das zeigt, dass eine Betrachtung nach KGV bei Frosta gar keinen Sinn ergibt. Lass die Rohstoffpreise noch dynamischer steigen - ist es durchaus möglich, dass Frosta dieses Jahr gar keinen Cent verdient. Macht das Frosta weniger wert? In meinen Augen nicht. Bei Frosta hat man einen gesunden Mix aus "skin in the game" (s. Ahlers Familie), treuen Kunden/Fans, einer starken Marktpositionierung ggü. den Retailketten und Innovation (s. Papierverpackung, auch wenn es nicht rechtzeitig geklappt hat, oder Fisch vom Feld). Oben drauf eine Dividendenrendite, die seit 2005 weit über dem Realzins liegt. Ganz ehrlich - mich interessiert an der Stelle der Aktienkurs nicht so sehr. Es sei denn, man landet wirklich in einer deutlich höheren Spanne. Bis dahin gibt es kein Stück von mir - ich kassiere weiterhin meine 1,60 EUR im Jahr.
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