Eine Bezugnahme auf einen späteren Zeitpunkt als den technischen Bewertungsstichtag wäre mathematisch und bewertungstechnisch falsch.
Der von Quirin genannte WACC i.H.v. 11,25% wurde auf Basis von 100% EK-Quote ermittelt, entspräche demnach den unverschuldeten EK-Kosten, lässt sich indes anhand der von Quirin mitgeteilten Parameter (Basiszins 3,5%; MRP 5%; Beta 1,5) nicht rechnerisch nachvollziehen. => 3,5% + (5*1,5) = 11,0%
Der 1E-Kauf ist im Bewertungsmodell m.E. nicht korrekt modelliert. Entweder man berücksichtigt die Kaufpreiszahlung im FCF2025 oder man passt die Nettofinanzverbindlichkeiten vom 01.01.2025 um die Kaufpreisverbindlichkeit an.
Quirin hat die Kaufpreiszahlung i.H.v. 725 Mio USD weder als Capex im FCF 2025 berücksichtigt noch die Nettofinanzverbindlichkeiten vom 01.01.2025 (ca. 390 Mio ?) um die Kaufpreisverbindlichkeit angepasst.
Man hat demnach die 1E-Cashflows im FCF voll berücksichtigt, die hierfür fällige Kaufpreiszahlung hingegen nicht. Das wäre dann mal eine wundersame Geldvermehrung...
Die Cashflows des 1. Jahres wurden für 4 Monate abdiskontiert. Der Bewertungsstichtag lautet somit 01.09.2025.
Eine betriebswirtschaftlich korrekte Ermittlung des Equity Value zum 01.09.2025 erfordert den Abzug des den FK-Gebern zustehenden FK-Marktwertes zum Bewertungsstichtag (= net debt zum 01.09.2025) vom Gesamtunternehmenswert (Entity Value) zum 01.09.2025.
Die Diskontierung mit einem den unverschuldeten EK-Kosten entsprechenden WACC trotz existenter und im Detailplanungszeitraum veränderlicher FK-Bestände, ist methodisch ebenso inkonsistent wie die Berücksichtigung von Umsatz und Wachstum aus der 1E Übernahme ohne Ansatz der Kaufpreiszahlung als Capex im Planungszeitraum 2025 oder als net debt zum Bewertungsstichtag.
M.E. ist die Wertermittlung unvollständig, inkonsistent und methodisch fehlerhaft.
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