...kann man so nicht stehen lassen. Klar ist, dass die USA kein besonderes Interesse daran haben koennen, wenn auslaendische Unternehmen sich innerhalb ihres Territorium breit machen oder gar Marktfuehrerschaften uebernehmen, aber andererseits hat die USA auch ein Interesse daran, Informationen aus und Geschaefte in diesen (fremden) Maerkten zu betreiben. Yahoo! ist jetzt nicht unbedingt der ganz große Spieler im US-amerikanischen Internet-Markt. Die Zusammenarbeit der Nachrichtendienste mit Sprint duerfte sich seit der Uebernahme durch SoftBank wohl eher nicht wesentlich verschlechtert haben, aber Sprint und T-Mobile zusammen haetten einer AT&T oder einer Verizon den Platz an der Sonne streitig machen koennen. Sprint scheint zudem durch seine sehr aggressive Preispolitik auch organisch gut wachsen zu koennen und koennte es auch als Chance verstehen, mit dem neuesten (und guenstigsten) G4-Netz in den Staaten den Mitbewerbern nach und nach die 10% Marktanteil abzunehmen, die ein Zusammenschluss mit T-Mobile gebracht haette. T-Mobile konnte ja in den letzten Jahren nur deshalb zulegen, weil Sprint geschwaechelt hat. Diese Zeiten sind aber vorbei, nachdem Sprint nun im Laufe von Q2/2014 seinen Netzausbau abgeschlossen hat und eine Netzabdeckung von ueber 97% anbieten kann.
Son scheint mir fuer die USA ein verlaesslicher Partner zu sein, oder wie man im Geheimdienstjargon sagen wuerde, ein "nuetzlicher Doppelagent". Es koennte gerade im Interesse der Amerikaner liegen, dass SoftBank eine Yahoo! uebernimmt, bevor sich jemand anderes dafuer interessiert und damit Google, Ebay und Amazon in ihren Bereichen zu konkurrenzlosen Marktfuehrern macht. Yahoo! braucht offensichtlich Hilfe, genauso wie Sprint vor 2 Jahren. Warum also nicht auslaendische Investitionen eines bislang (vermutlich) verlaesslichen Partners akzeptieren? So wie Sprint nach wie vor mit NSA & Co. zusammenarbeitet, so kann Yahoo! das in Zukunft auch weiterhin tun.
Ich denke sogar, dass SoftBank fuer die Amerikaner sogar die allererste Adresse waere, bei der man angeklopft haette, um so einen Deal einzufaedeln. Ausserdem denke ich, dass SoftBank gegenueber den USA nach der Verhinderung des Sprint/T-Mobile-Deals einen Stein im Brett hat. Schliesslich hat man es mit einem nennenswerten auslaendischen Investor zu tun und wenn bekannt werden wuerde, dass auslaendische Investoren in den USA von der Regierung gemobbt werden, dann wird die USA in einer immer staerker globalisierten Welt ihre Vormachtstellung noch sehr viel schneller verlieren, als dies ohnehin irgendwann der Fall sein wird. Der eine oder andere US-Praesident in der Vergangenheit mag ja daemlich gewesen sein, aber die Jungs an den (eigentlichen) Schaltstellen der Macht werden auch einen Blick ueber den Tellerrand werfen koennen und solche Ueberlegungen beruecksichtigen...
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