Up bei schönem Volumen
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und
Seltene Erden wieder gefragt von Miriam Kraus
Brasilien will wieder Seltene Erden fördern und Monopolist China beschränkt die Ausfuhr. Das hatte ab diesem Sommer auch den Aktien von Seltene Erden-Förderern richtig gut getan. Grund genug uns einmal wieder ein bisschen mit dem Thema zu befassen. Seltene Erden sind nicht selten Seltenen Erden sind in Wirklichkeit keine seltenen Metalle, oder eigentlich Metall-Oxide. Tatsächlich sind sie in der Erdkruste wesentlich häufiger anzutreffen als Gold, Silber, Platin oder gar Rhodium. Allerdings liegen sie auch durchaus seltener vor, als Aluminium, Eisen oder Magnesium. Dennoch...diese Metalle, die eigentlich gar nicht so selten sind, erregen nun zunehmend die Aufmerksamkeit. Woran liegt das? Nun, vornehmlich liegt das natürlich daran, dass der weltweit größte Produzent an Seltenerdmetallen, China, seine Exporte immer mehr einschränkt. Dies in erster Linie aus strategischen und wirtschaftlichen Gründen. Denn China hat selbstredend ein Interesse daran, die heimische High-Tech-Industrie zu unterstützen. Und gerade Seltenerdmetalle sind der Rohstoff, auf dem die moderne Technik aufbaut. Ob Solarzellen, Windturbinen, Energiesparlampen, Spezialmagnete, Computer, Autos, Batterien, Fernseher und Glasfaserkabel - überall und in noch viel mehr Produkten stecken Seltene Erden drin. Natürlich ist es China also daran gelegen, all diese Produkte selbst herzustellen, als einfach nur die Rohstoffe ins Ausland zu verkaufen. Deshalb will China, das an sich den Markt zu 95% beliefert in diesem Jahr dem Rest der Welt auch nur 31.000 Tonnen an Seltenerdmetallen gönnen. Weil aber auch dem Rest der Welt sehr an diesen Metallen gelegen ist, besinnt man sich nun auch in Brasilien, wo man einst in den 1940ern große Teile an Seltenen Erden aus Seifenlagerstätten gewonnen hatte, wieder auf die Förderung. Seltenerdmetalle auch in Deutschland Und nicht nur das: auch in Deutschland sucht man nach Seltenerd-Lagerstätten, wie zum Beispiel in Sachsen und neuerdings auch in Bayern. Die chinesische Produktion werden die Sachsen und auch die Bayern wohl nicht schlagen können, aber tatsächlich finden sich in heimischen Landen einige interessante Karbonatit-Komplexe. Jetzt fragen Sie sich vielleicht, was ist das schon wieder? Karbonatit ist ein magmatisches Gestein und die meisten der förderbaren Vorkommen an Metallen der Seltenen Erden kommen in Karbonatit-Komplexen (und Alkaligesteinen, mit denen Karbonatit oft vergesellschaftet ist) vor. Das wichtigste Mineralerz zur Gewinnung von Seltenerd-Metallen aus der Gruppe der Carbonate ist das Bastnäsit. Bastnäsit ist also das wichtigste Mineral zur Gewinnung von Metallen der Seltenen Erden aus der Carbonat-Gruppe. Bastnäsit enthält vor allem Anteile an so genannten leichten Seltenerd-Metallen (ca. 49% Cer, 33% Lanthan, 12% Neodym, 4% Praseodym) und in sehr geringen Mengen auch Anteile der so genannten schweren Seltenerd-Metalle (ca. 0,8% Samarium, 0,12% Europium, 0,17% Gadolinium, und Terbium, Dysprosium, Luthetium, Ytterbium, Thulium, Erbium und Holmium im Promillebereich). Der wichtigste Bastnäsit-Fundort ist die Mountain-Pass-Mine in Kalifornien und überdies das Bayan Obo Vorkommen in China, welches sowohl Bastnäsit, als auch Monazit enthält. Doch wir müssen uns wirklich nicht nur auf China und Kalifornien beschränken. Weltweit gibt es schätzungsweise rund 550! Karbonatit-Komplexe, welche reich an Lanthanoiden (Seltene Erden-Elemente die im Periodensystem auf Lanthan folgen) sind. Ja, und eben auch in Deutschland finden sich interessante Karbonatit-Komplexe, zum Beispiel in Sachsen, nahe der Stadt Delitzsch. Diese Lagerstätte von Metallen der Seltenen Erden wurde entdeckt, als die DDR von 1973 bis 1985 auf der Suche nach Uran, umfangreiche Bohrprogramme in dieser Gegend durchführte. Nachgewiesen wurden damals sogar Metallgehalte von bis zu 3,55%. Damals maß man den Entdeckungen allerdings noch nicht sonderlich viel Wert bei...was heute natürlich anders ist. Doch na ja, man muss eben sehen....
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