Adnoc versucht im Moment alle 3 vollständig zu übernehmen.
- Braskem produziert Kunststoffe in Nord- und Südamerika. Mit 36 Industrieanlagen in Brasilien, Deutschland und den USA produziert Braskem jährlich über 16 Mio. Tonnen Kunststoff und andere petrochemische Produkte. Darüber hinaus hat das Unternehmen eine Fertigungskapazität von 200.000 Tonnen Polyethylen pro Jahr. Der hierfür benötigte Rohstoff wird auf Basis von Zuckerrohr hergestellt.
- Als Hersteller hochwertiger Kunststoffe hat Borealis eine Vorreiterrolle zur Lösung des Kunststoffabfallproblems und im Recycling übernommen und setzt in seinem Kerngeschäft auf Kreislauforientierung. Kunststoff wird als wertvoller Rohstoff gesehen, den es zu erhalten und wiederzuverwenden gilt. Also weg von einem linearen Modell der Produktion, Nutzung und Entsorgung hin zu einem echten Kreislaufmodell. Die höhere Recyclingfähigkeit (Design for Recyclability bzw. Design for Recycling) berücksichtigt das Unternehmen gemeinsam mit seinen Kunden bereits bei der Entwicklung neuer Produkte in der Designphase. Auf diese Weise können Produkte zunächst wiederverwendet, und dann am Produktlebensende auch gesammelt, sortiert, und recycelt werden.
Bei Braskem hat Adnoc zusammen mit Apollo im Mai eine Übernahmeanfrage gestartet. Das Management hat abgelehnt. Dann kam ein neuer Bieter hinzu und Adnoc will Berichten zufolge demnächst ein neues Angebot machen.
Bei Borealis ist es komplizierter. OMV will sich diversifizieren und hat seinen Anteil 2020 auf 75 % erhöht. Adnoc besitzt 25 % (seit Mai 2022) von Borealis und wiederum 25 % von OMV (seit Dez. 2022). Adnoc möchte jetzt die restlichen 75 % für Borealis von OMV kaufen, aber OMV will nicht verkaufen, da man erst 2020 auf 75 % aufgestockt hat um sich zu diversifzieren. Jetzt bietet Adnoc für Covestro. Irgendwie habe ich das Gefühl, das Adnoc weil sie bei Borealis evtl. nicht zum Zuge kommen, sich jetzt an Covestro ranmacht. Aber vielleicht wollen sie auch beide Unternehmen? Spannende Geschichte....
Hier der Artikel zu Adnoc, OMV, Borealis vom 19. Mai 2023
"KUNSTSTOFF STATT BENZIN Abu Dhabi will mehr Borealis-Anteile von der OMV
Gerüchten zufolge interessiert sich Abu Dhabis staatlicher Erdölproduzent für die Anteile am Chemiekonzerns Borealis, die die OMV 2020 gekauft hat
Alicia Prager 19. Mai 2023, 15:04
Mit dem Kauf neuer Anteile des österreichischen Chemiekonzerns Borealis verschrieb sich die OMV im März 2020 einem Kurswechsel: Die Herstellung von Kunststoffen könne perspektivisch größere Teile des Geschäfts mit Benzin, Diesel und Co ablösen. Die Treibstoffe verlieren mit der Energiewende ihre Bedeutung ? stattdessen setzt die OMV stärker auf die Chemiesparte. Dazu stockte der teilstaatliche Konzern vor drei Jahren seine Anteile an Borealis, Europas zweigrößtem Hersteller von Polyolefinen, von 36 auf 75 Prozent auf.
Die OMV ist mit diesem Strategiewechsel nicht allein, auch andere Mineralölkonzerne schauen immer stärker in Richtung Petrochemie. Einer davon ist die Abu Dhabi National Oil Company, kurz Adnoc. Der staatliche Erdölproduzent des Emirats will sich als großer Chemiekonzern positionieren. In diesem Zusammenhang zeige Adnoc, laut Informationen der Neos-Abgeordneten Karin Doppelbauer, nun Interesse an den OMV-Anteilen an Borealis. Doppelbauer hat dazu am Freitag eine parlamentarische Anfrage an das Finanzministerium eingebracht.
Synergien zwischen OMV und Borealis
Es brodle derzeit um die mögliche Rückabwicklung des Deals von 2020, erklärt Doppelbauer. Im Gegenzug stünden LNG-Lieferungen aus Abu Dhabi nach Österreich im Raum. Unter anderem sei darüber auf einer Delegationsreise nach Abu Dhabi gesprochen worden, an der Finanzminister Magnus Brunner, Öbag-Chefin Edith Hlawato und der Aufsichtsrat der Staatsholding, Günther Ofner, teilnahmen.
"Mit einem Verkauf würde die OMV ihre langfristige Vision für die Transformation verlieren. Die Borealis spielt eine Schlüsselrolle", so Doppelbauer.
Bereits heute sind die Synergien zwischen OMV und Borealis groß, besonders in der Raffinerie in Schwechat. Zum Beispiel führen hier Verbindungsleitungen direkt von der OMV zu Borealis. Statt Kerosin produziert die OMV aus Erdöl und Erdgas neuerdings mehr Vorprodukte für Polyethylen und Polypropylen. "Diese Produkte wird es auch noch 2050 und darüber hinaus geben", erklärte der damalige OMV-Chef Rainer Seele, als die Aufstockung der Borealis-Anteile bekanntgegeben wurde. An dieser Position scheint Seele festzuhalten: Er ist heute als Berater für Adnoc tätig.
Gegen die Spekulationen um den Rückverkauf spricht allerdings, dass sie kaum mit der langfristigen Strategie der OMV vereinbar sind. Weder das Finanzministerium noch die OMV kommentieren die Anfrage bislang. (Alicia Prager, 19.5.2023)"
https://www.derstandard.de/story/2000146555150/...anteile-von-der-omv
Frage an die Experten: Kann es kartellrechtliche Probleme geben, wenn Adnoc beide kauft?
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