Einlenken Syriens?
Waffenstillstand in Telefongespräch Assads mit Erdogan gefordert.Der syrische Präsident Baschar el Assad hat am Mittwoch in einem Telefongespräch mit dem türkischen Premierminister Recep Tayyip Erdogan einen Waffenstillstand gefordert, um die israelisch-libanesische Krise zu beenden.
Zuvor hatte US-Präsidialamtssprecher Tony Snow gesagt, Präsident George W. Bush sei der Ansicht, dass Assad "nicht alles tut, was er könnte, um Stabilität zu schaffen". Assad müsse aufhören, Terrororganisationen Unterschlupf und einen "sicheren Hafen" zu bieten.
55 Tote bei Luftangriffen Unterdessen wurden bei den bisher folgenschwersten israelischen Luftangriffen auf Ziele im Libanon seit Beginn der Kämpfe vor einer Woche am Mittwoch 55 Menschen getötet.
Im libanesischen Grenzgebiet zu Israel kam es zu schweren Gefechten zwischen der israelischen Armee und Milizionären der schiitischen Hisbollah, nachdem israelische Soldaten in der Nacht auf libanesisches Territorium vorgedrungen waren.
Zehn Wohnhäuser zerstört Dabei wurden nach Angaben der Hisbollah zwei Israelis getötet. Israelische Medien berichteten von einem getöteten Hisbollah-Kämpfer.
Beim Angriff auf ein Dorf nahe dem südlibanesischen Hafen Tyrus wurden zehn Wohnhäuser zerstört. Nach Angaben von Rot-Kreuz-Mitarbeitern kamen dabei mindestens 21 Menschen ums Leben.
Drei Tote durch Hisbollah-Rakete Hisbollah-Milizen feuerten aus dem Südlibanon erneut Katjuscha-Raketen auf Nordisrael ab. Seit Beginn der Kämpfe vor einer Woche sind etwa 840 Raketen in Israel eingeschlagen.
Bei einem dieser Angriffe auf die nordisraelische Stadt Nazareth wurden Sanitätern zufolge am Mittwoch drei Israelis getötet.
Wie der Rettungsdienst Saka am Mittwoch mitteilte, handelt es sich bei den Opfern um zwei Kinder und einen Erwachsenen. Insgesamt seien vier Raketen auf die Stadt gefeuert worden, eine habe ein Haus getroffen.
Schwere Kämpfe in Palästinensergebieten Auch in den Palästinensergebieten dauerte die Gewalt an. Israelische Truppen rückten in der Nacht in Nablus im Westjordanland und in den zentralen Gazastreifen ein. Bei Feuergefechten in Nablus wurden drei palästinensische Polizisten getötet und 30 Einwohner verletzt.
Soldaten demolierten das örtliche Gouverneursgebäude. Im zentralen Gazastreifen wurden nach palästinensischen Medienberichten sechs Palästinenser bei Schusswechseln mit der Armee getötet, darunter vier militante Kämpfer.
20 Festnahmen wegen angeblicher Spionage Unterdessen hieß es aus Sicherheitskreisen in Beirut, in der Umgebung der von der pro-iranischen Hisbollah dominierten südlichen Vororte von Beirut seien in den vergangenen zwei Tagen etwa 20 Menschen unter dem Verdacht der Spionage für Israel festgenommen worden. "Wir glauben, dass diese Leute den Israelis Ziele für ihre Angriffe genannt haben", sagte der Sprecher.
Solana zu Gesprächen in Israel Der EU-Außenbeauftragte Javier Solana traf in Jerusalem die israelische Außenministerin Zipi Liwni zu Vermittlungsgesprächen. Liwni sagte anschließend, Israel fordere eine Entwaffnung der Hisbollah, ihre Entfernung aus dem Süden des Libanon und eine Übernahme der militärischen Kontrolle im ganzen Land durch die libanesische Armee.
Solanas Reise in die Nahost-Region steht im Zeichen der Bemühungen internationaler Diplomaten um ein Ende der kriegerischen Auseinandersetzungen im Libanon und in den Palästinensergebieten. In den Abendstunden wollte Solana in Gaza Palästinenserpräsident Mahmud Abbas treffen.
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