es ist doch immer wieder spannend, was für tolle Berichte wir von dem Weltenbummler - Gibson - zu lesen bekommen. Ein ganz dickes Dankeschön dafür. Altersversorgung, ein brisantes und doch sehr heikles Thema, das Placebo da sehr überlegt aufgegriffen hat. Es wird wahrscheinlich irgendwann jeden von uns so oder so betreffen. Die finanzielle Seite - sicherlich einer der wichtigsten Punkte - ist für viele Menschen ein großes Problem. Zusatzversicherungen sind für viele (z.B. aus meiner Generation) einfach nicht bezahlbar, Rücklagen in den entsprechenden Höhen zu schaffen erst recht nicht, da die dafür verbleibenden Jahre einfach nicht mehr ausreichen. Woher sollen denn Menschen mit geringem Einkommen das zusätzliche Geld nehmen. Was ich bei all den Diskussionen - egal ob Altersvorsorge, zusätzliche Pflegeversicherung usw. - immer vermisse, es gibt mehr als genügend Menschen, die 40 und oft viel mehr Stunden in einer Woche arbeiten, nur um den nötigsten täglichen Bedarf decken zu können, wie sollen die dann noch an Altersversorgung denken. Diese Realitäten scheinen die Vorstellungskräfte von vielen Besserverdienenden und Politikern zu überfordern. Haben es diese Menschen nicht trotzdem verdient im Alter vernünftig versorgt zu werden. Es ist auch traurig genug, dass die Gesundheit von der finanziellen Lage abhängig ist, auch ein Fitness-Studio kann sich nicht jeder leisten. Andereseits stelle ich mir die Frage, wäre es nicht gerechter, wenn die Beiträge für die gesetzliche Pflegeversicherung für Menschen ohne Kinder höher wären. Kinder großziehen kostet nun mal sehr viel Geld, auch wenn man es sehr gerne dafür ausgibt, aber es bleibt dann für zusätzliche Rücklagen eben deutlich weniger übrig. Da Pflege zu einem relativ großen Anteil von Angehörigen - meistens Kindern - geleistet wird, spart das den Pflegekassen wiederum sehr viele Ausgaben. Pflegende Angehörige tragen auch oft einiges an Kosten für die Pflege der Eltern, wenn die Renten nicht ausreichend sind. Dieses Kapital fehlt dann wieder, um selber genügend private Vorsorge zu treffen. Die menschliche Seite - die Betreuung für einen Angehörigen zu übernehmen - ist auch nicht gerade einfach. Es ist ein ständiger Balanceakt zwischen der Verantwortung, die man für dessen Wohlergehen trägt, und - ich möchte einen erwachsenen Menschen (oft die Eltern) nicht bevormunden, mal abgesehen davon, dass man auch ein Anrecht auf eine eigene Lebensgestaltung hat. Es scheitert leider auch vieles am Verständnis des Pflegebedürftigen, sei es aus dem Unvermögen die Situation noch richtig zu erkennen, oder einfach oft auch nur aus Schamgefühl, nicht mehr Herr seiner eigenen Situation - geistig, körperlich - zu sein. Ambulante Pflegedienste - da gibt es sicherlich gute und schlechte. Oft ist es auch einfach Sympathie oder Antipathie, die eine große Rolle spielen. Dieses Problem dürfte von beiden Seiten ausgehen, wenn Menschen keinen Draht zueinander finden bleiben häufig nur die Abläufe streng nach Vorschrift übrig. Es gibt keine Pauschallösung für all diese Probleme, die uns in naher Zukunft wie eine gewaltige Lawine überrollen werden, aber ein menschenwürdiges Altern darf nicht eine Frage der Finanzen sein und die Grundlagen dafür können nur von einer vernünftigen Politik gestaltet werden. Placebo hat es sehr schön ausgedrückt - BLEIBT GESUND - VG Annno
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