Trotzdem braucht ein Volk ein Minimum an Konsens, Zusammengehörigkeitsgefühl und -jawohl!- Verteidigungbereitschaft, wenn es nicht überrannt und zerstört werden will.
Dass was hier als Konsens verkauft wird ist nix Anderes als der Versuch einer Meinungsdiktatur nationalistischer Denke, wie sie u.a. in verschiedensten Ländern wie der Türkei momentan vor sich geht.
Wer so denkt wie Gauland, der denkt nicht in Konsens und Kompromissen, sondern der denkt in Richtig und Falsch, Schwarz und Weiß, Gut und Böse.
Das gleiche Wirkprinzip findet man u.a. auch beim Islamismus. Auch hier liegt der scheinbare Konsens darin, dass alle den einen Islam huldigen, so wie Deutsche eine Fahne huldigen sollen. Religionen haben über Jahrhunderte hinweg Schindluder getrieben, indem auch die ein Zusammengehörigkeitsgefühl erzwungen haben.
Man sollte Gleichgesinntheit, Meinungsgruppen nicht mit Konsens oder Identität verwechseln. Derjenige, dem beim Huldigen eines Stück Stoffes im Winde keiner ab geht, auch der hat eine Identität.
Der Zusammenhalt wie er hier beschrieben wird erfolgt nicht über eine Gleichgesinntheit, sondern über den kleinsten gemeinsamen Nenner, den Gesetzen und des Rechtsstaates.
Indem Menschen unterschiedlichster Meinung sich auf Gesetze bzw. Regeln einigen, entsteht automatisch ein Konsens welcher die Gesellschaft zusammenhält.
Die viel größere Gefahr einer Gesellschaft ist vielmehr das Infragestellen des Rechtsstaates, z.B. indem man wie in der Türkei die Gerichte, Medienorgane, usw. mit eigenen Leuten besetzt und jede andere Meinung verbietet und sanktioniert.
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