Eines vorab: Ich mag die Bezeichung Hausfrauen-Hausse/Baisse nicht, aber sie soll wohl eher im wesentlichen den Zustand widerspiegeln und ist allgemein gebräuchlich.
März 2000: Kursgewinne werden am NM selbstverständlich. Eine Aktie die nicht mindestens 10-20% pro Woche macht, gilt als Underperformer. Endlose Rufe nach einer Hausfrauen-Hausse werden wach. Jeder Spekuliert mit Aktien. Börse und Kurse sind das Thema an jedem Stammtisch. Ein, wenn man Andre Kostolany glauben schenken darf, klares Zeichen für das Ende einer Hausse.
Doch niemand wollte so recht dran glauben. Warum auch, wenn es in den letzten Monaten so war muß es auch nun wieder so sein. Warnungen werden in den Wind geschlagen. Dann kam der erste große Einbruch. Der sich, bis auf wenige kleine Erholungen, fortsetzte. Niemand will die Liquiditätsverknappung nicht erkennen und versucht 1000 Begründungen warum, wieso, weshalb zu finden.
Januar 2001: Die Hausfrauen-Baisse ist auf dem Höhepunkt. Viele ehemalige Freunde der Hausse wollen nun unbedingt Aktien shorten. Viele die noch vor ein paar Monaten nicht wußten was Bid/Ask bedeutet wollen nun shorten. Denn es ist ja so einfach. Die Kurse fielen mehere Monate und müssen - und das ist unumstößlich - jetzt weiter fallen. Niemals konnte man so leicht Geld mit fallenden Kursen verdienen. Nachdem erst jeder auf ein Ende der Baisse wartete glaubt nun niemand mehr daran.
Ebenso wie am Ende der Hausse so ziemlich alle Bullen investiert sind, sind nun - am Ende der Baisse - so ziemlich alle Bären investiert. Aber genau wie einst im März erkennen sie nicht was die Zinssenkung bewirken wird. Sie machen weiter streuen Gerüchte und verbreiten Ihren Pessimismus, der sich nicht nur auf die angeblich ach so teueren Aktien bezieht, nein auch auf generelle Dinge des Lebens.
Eines muß man sich immer wieder klar machen: Eine billige Aktie gibt es für den Baissier nicht. Mit Baissiers meine ich nicht die auf Zeit, sondern die unbefristeten. Der Baissier ist ein negativer Mensch der nur das schlechte in der Welt sieht und alles noch viel schlimmer erwaret. Daher sind alle Aktien -auch wenn sie gut sind, generell zu teuer. Daher wird er niemals die wirklich guten Aktien besitzen und sein Gram wird von Hausse zu Hausse immer größer. Statt dessen setzt der Baissier, wenn er überhaupt mal Aktien kauft, nur auf Werte die ihre niedrige Bewertug verdienen da sich niemand für diese Werte interessiert.
Warum steigen denn überhaupt Aktien ? Wenn die Nachfrage da ist. Nachfrage ist nur dann da, wenn genügend Leute bereit sind ihr Kapital zu investieren. Diese Trends gilt es rechtzeitig zu erspüren. Der Baissier wird es niemals können, ihm fehlt der nötige Weitblick.
Ich sage daher: Wir sind jetzt in der Hausfrauen-Baisse. Ein klares Indiz für das Ende der Kursverluste !
Grüße Shorty
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