wiederholende Saisonalität bei Schaeffler gesetzt, die ja bislang auch beim Anstieg vom Tief (4,20) auf das Zwischenhoch (5,15) vorgestern zum Ausdruck kam. Dazu gibt es dieses Jahr noch die Fusion, die unterm Strich wohl eher Vor- als Nachteile bringt (die neue Größe ist mMn wichtiger als die niedrigere Marge bei ex-Vitesco).
Allerdings kam dieses Jahr - für mich etwas überraschend - auch diese massive Auto-Absatzkrise, speziell bei E-Autos. Damit hatte ich in diesem Ausmaß nicht gerechnet. Und diese Krise könnte das o. g. saisonale Muster (mit Anstiegen im Herbst) stören oder zumindest ausbremsen
Ich werde den Kurs und die Newslage weiter verfolgen und hier auch weiter posten.
Es liegt ja auch fast die gesamte Autobranche am Boden. VW, BMW, Mercedes, Porsche, Stellantis usw. bewegen sich nahe Langzeittiefs. Schaeffler hat gegenüber den anderen Big Playern den Vorteil, dass rund ein Viertel des Geschäfts (Stand: vor der Fusion) mit Ersatzteilen gemacht wird, die in der Absatzkrise boomen, weil alte Autos eben länger weiter gefahren werden.
Andererseits ist bei Schaeffler auch die (Wälz-)Lager-Sparte, die 40% des Umsatz generiert (Stand: vor Fusion), von der sonstigen allgemeinen Industriekrise betroffen, die vor allem auf die im internationalen Vergleich zu hohen Energie- (und auch Personal-)Kosten in D. zurückgeht. Deshalb sind ja auch Stahlfirmen wie Salzgitter, Klöckner, Thyssenkrupp und etliche Chemiefirmen am Boden.
Von der Vitesco-Übernahme ist wegen der E-Autokrise, die auch auf neue scharfe China-Konkurrenz zurückgeht, wohl auch kein Push zu erwarten. Der einzige Vorteil ist, dass Schaeffler durch die Fusion eben größer geworden ist und dadurch besser mit Herstellern verhandeln kann.
Ich glaube zwar, dass die Schaeffler-Aktie sich mindestens so gut entwickeln wird wie die oben aufgezählten Titel, inkl. der Autofirmen. Doch wie sich diese Titel insgesamt bewegen, steht in den Sternen. Es ist mMn noch nicht ausgemacht, ob wir uns in einer konjunkturellen Krise befinden oder in einer strukturellen. Mein Verdacht geht in Richtung "strukturelle Krise" - jedenfalls solange die Ampel regiert. Deshalb bleibe ich vorerst vorsichtig.
Ernsthafte Sorgen machen mir auch die ständig neuen Börsenrekorde in USA, die auch den DAX mit hochziehen. Wenn dort der Bär kommt (was überfällig ist...), z. B. nach der Präs.-Wahl, sieht es für die angeschlagenen deutschen Nebenwerte erst recht übel aus.
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