Nun wird der Franken sogar als Alternative zum Gold gehandelt. Tatsächlich ist der in Franken umgerechnete Wert des gelben Metalls im Vergleich zum Vorjahr gesunken.
«Goldpreis auf Rekordniveau» hiess es am letzten Montag. Der Preis für eine Unze hatte erstmals die Marke von 1600 Dollar überschritten. Wer deshalb am Bankschalter in der Schweiz Gold gegen klingende Münze wechselte, wurde aber enttäuscht.
Der Kilobarren warf am Montag 42 514 Franken ab. Das war bei weitem kein Rekord. Der Höchstpreis im laufenden Jahr betrug 43 727 Franken. Das Allzeithoch geht auf Anfang Juni letzten Jahres zurück: Damals mussten für ein Kilo Gold 46 671 Franken bezahlt werden. Also über 4000 Franken mehr als jetzt.
«Let?s be franc»
Die unterschiedliche Entwicklung des Goldpreises in Dollar und in Franken widerspiegelt die rasante Höherbewertung des Frankens gegenüber der US-Währung. «Let?s be franc: Swiss money may be better than gold», kalauerte der Kolumnist der kanadischen Tageszeitung «The Globe and Mail» diese Woche. Er spielte auf den Gleichklang der englischen Wörter für Franken (franc) und freimütig (frank) an.
«Er (der Franken) hat seit Jahresbeginn sogar das Gold überflügelt», schreibt John Higgins, Senior Markets Economist bei der Londoner Beratungsfirma Capital Economics in seinem Devisenkommentar. Er hält einen Paritätskurs des Frankens zum Euro im Laufe des nächsten Jahres oder sogar noch früher für möglich.
Daran ändere sich auch kaum etwas, falls die Nationalbank ihre Interventionen am Devisenmarkt wieder aufnehmen sollte. Higgins erinnerte an die Devisenkäufe der Nationalbank in den Jahren 2009 und 2010. Sie haben die Aufwertung des Frankens nicht stoppen können. «Wir glauben nicht, dass ein neuer Versuch am Resultat etwas ändern würde», schreibt Higgins. Zudem dürfte die Nationalbank angesichts der hohen Verluste zurückhaltender sein.
Der Franken werde weiterhin von seinem zunehmend isolierten Status als «sicherer Hafen» unter den wichtigsten Papierwährungen profitieren, sagt der britische Analyst voraus. Das könnte den Franken für Zentralbanken auch als Reservewährung interessant machen.
Franken als Reservewährung bisher unbedeutend
Dieser Hinweis weckt Erinnerungen an den Kampf der Nationalbank gegen die Internationalisierung des Frankens im letzten Jahrhundert. Die sogenannte Devisenbann-Wirtschaft blieb aber letztlich erfolglos. Die Kapitalverkehrskontrollen wurden seit 1980 sukzessive abgebaut. Dennoch hat der Franken als Reservewährung seither an Bedeutung verloren. Lauteten 1980 noch 3,2 Prozent der Währungsreserven der Zentralbanken weltweit auf Schweizer Franken, waren es Ende des ersten Quartals dieses Jahres gemäss der Statistik des Internationalen Währungsfonds lediglich noch 0,1 Prozent.
http://www.20min.ch/finance/dossier/frankenboom/...aegt-Gold-13288328 -----------
Die Gedanken hier geben nur meine Meinung wider.
Sprecht mit eurem Finanzberater darüber...