Ich kann dir sagen, was Baumgertner dazu bewogen hat:
1. Hat Belaruskali ausserhalb der Vertriebsgemeinschaft verkauft. Uralkali wollte mit Belaruskali die Verträge erneuern. Uralkali bestand jedoch darauf, dass Belaruskali den Verkauf abseits der Vertriebskanäle unterlässt. Dem wollte Lukaschenko nicht zustimmen.
2. Die oben beschriebenen Entwicklungen wurden auf der Seite Canpotex relativ früh erkannt. Man hat indirekt mit einem Kollaps der BPC gerechnet. Dies macht sich z.b. darin deutlich, dass Ende 2012 Canpotex einen starken Discount gewährte. Wie gesagt, man rechnete eventuell schon mit einen Zusammenbruch.
3. Hat dieser Canpotex Schritt Uralkali nochmals stark verärgert. Es war nicht abgesprochen. Man wollte sich aber nochmals ein größeres Stück vom Kuchen sichern. Wenn man die Absätze Uralkali oder BPC mit Canpotex vergleicht, so hat Canpotex massiv gewonnen, K+S moderat. Verlierer war BPC.
4. Neueintritte zu erschweren.
Als Entschluss hat sich dann Uralkali gefragt, ob es noch Sinn macht, diese Preis vor Volumen Strategie zu fahren, wenn sie von der Konkurrenz unterlaufen werden. Ihnen ist sehr wohl klar, dass eine Preisstrategie viel mehr bringen wird und auch kann. Allerdings muss diese auch von allen Beteiligen eingehalten werden. Dies war nicht mehr gegeben. Deshalb hat Uralkali nun gesagt, gut schieben wir eben die Volumina an. Mit den eigenen Preisen muss man sich dabei nicht verstecken.
Insofern sich wieder alle einig wären und sich auch Canpotex mehr unter Kontrolle hat, wird hier wieder eine Preis vor Volumen Strategie gefahren. Canpotex hat in meinen Augen die Auswirkungen des eigenen Handelns unterschätzt. Dafür gabs dann die Quittung. Nun finden sich alle in einem Umfeld, wo zwar die Preise gering sind, das Volumen aber auch nicht enorm anzieht. Damit sollte wieder einigen das Licht aufgehen.
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