Ich bin heute ausgestiegen weil ich mir den Fortgang der Dinge so vorstelle: 1. Der erwartete Investor: Qimonda erwirtschaftet zur Zeit Verluste - unter diesem Aspekt ist ein Unternehmen wertlos. Als "Investor" kommt nur ein Mitbewerber in frage, der sich davon eine bessere Marktposition und den Gewinn von Know-How und Patenten verspricht. Vielleicht wird er z. B. 700 Mio dafür investieren. Aber: Er wird zusätzlich keine Schulden und Rückzahlungsverbindlichkeiten für Subvetionen übernehmen wollen. Und er wird darauf bestehen, das ihm das Unternehmen allein!! gehört und nicht Dritte (andere Aktionäre) davon profitieren. 2. Die Banken: Sie sind die Gläubiger und damit die, deren Interesse im Insolvenzverfahren an erster!!! Stelle steht. Ein evtl. Mittelzufluss durch einen Investor und damit das Überleben des Unternehmens ist aus Sicht der Banken positiv, weil sie so mehr Geld bekommen können als bei einer Schließung des Unternehmens. Sie würden also das zufliessende Geld und die Restliquidität von Qimonda bekommen und auf weitere Forderungen verzichten. 3. Infineon: Infineon weiß, das Qimonda keinen Wert mehr hat (sonst dürften sie ihre Aktien auch nicht mit Wert 0 bilanzieren). Qimonda gefährdet im Augenblick die Existenz von Infineon. Die sind froh, wenn sie Qimonda loswerden. Es ist durchaus üblich einem "Käufer" unter solchen Umständen noch Geld dazuzugeben. Ich erwarte, das Infineon die zurückgestellten 200 Mio für Rückzahlungsverbindlichkeiten für Subvetionen dem Investor gibt, der dann diese Verpflichtungen übernimmt und vielleicht noch 200 bis 300 Mio den Banken zukommen läßt was diesen ihren Forderungsverzicht erleichtert. Damit ist Infineon raus aus der Nummer. 4. Die restlichen Aktionäre: Weder der Investor der Geld für ein unwirtschaftlich arbeitendes Unternehmen hinlegt, noch die Banken die auf auf große Teile ihrer Forderungen verzichten, noch Infineon welches weitere 400 ... 500 Mio abschreiben muss werden akzeptieren, das Dritte (also die restlichen Aktionäre) einen wirtschaftlichen Vorteil bekommen, der ihnen juristisch auch garnicht zusteht. Aus alledem würde ich schließen, das die Qimonda AG geschlossen wird, die Betriebe von Qimonda im Besitz des Investors weiter bestehen werden. Es kann natürlich auch ganz anders kommen, aber ich habe mich vorsichthalber deinvestiert.
Ergänzende Information: Ich kein Jurist, kein Betriebswirt und kein Qimonda- oder Chiphersteller-Insider. Es kann natürlich auch anders kommen, aber ich habe mich vorsichthalber deinvestiert.
|